"Umwelt-Notstand" ausgerufen Frachter vor Galápagos-Inseln auf Grund gelaufen
Quito · Ein auf Grund gelaufenes Schiff bedroht das einzigartige Ökosystem der Galápagos-Inseln. Ecuadors Umweltministerin Lorena Tapia rief am Donnerstag den "Umwelt-Notstand" für die Inselgruppe im Pazifischen Ozean aus, die für ihre Tier- und Pflanzenwelt weltberühmt ist.
Der Galápagos-Nationalpark warnte vor möglichen Umweltschäden, "die eine Katastrophe auslösen könnten". Am Freitag vergangener Woche war vor der Insel San Cristobál der unter ecuadorianischer Flagge fahrende Frachter "Galapaface I" mit tausend Tonnen Ladung auf Grund gelaufen und leckgeschlagen. Daraufhin lief der Maschinenraum voll Wasser.
Rund 72.000 Liter Treibstoff wurden bereits abgepumpt. Im Frachtraum des Schiffes - in abgedichteten Behältern - befinden sich aber noch hochgiftiges Motoröl sowie Reinigungsmittel. Diese sollen nun nach Möglichkeit abgepumpt werden.
Der ausgerufene Notstand ermöglicht es der Regierung, für ökologische Notfälle vorgesehene Gelder abzuschöpfen. Damit kann etwa das Abschleppen des Wracks finanziert werden.
Die Galápagos-Inseln liegen rund tausend Kilometer vor der Küste Ecuadors und gehören zum Weltnaturerbe der Unesco.
Der Archipel verfügt über eine weltweit einzigartige Vielfalt an Flora und Fauna. Der britische Biologe Charles Darwin gründete seine Evolutionstheorie unter anderem auf seine Beobachtungen auf den Galápagos-Inseln im Jahr 1835.
Im Jahr 2001 war der mit Öl beladene Tanker "Jessica" ebenfalls vor der Insel San Cristobál verunglückt und hatte eine schwere Ölkatastrophe ausgelöst. In der Region lebt unter anderem eine große Seelöwen-Population.