Tier nahe Paris gesichtet Frankreichs Polizei jagt frei laufende Großkatze

Paris · Aufregung in Frankreich: Die am Stadtrand von Paris gesichtete Raubkatze ist doch kein Tiger: Es handele sich um eine andere Art von Raubkatze, teilte die Präfektur des Départements Seine-et-Marne am Freitag mit.

Frankreichs Polizei jagt einen Tiger
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40 Autominuten östlich von Paris schleicht seit Donnerstag eine Raubkatze durch Wald und Felder, die sich bis Freitagnachmittag auch von inzwischen 200 mobilisierten Polizisten und Soldaten nicht einfangen ließ. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass es sich um einen Tiger handelt. Das schloss die Regionalregierung von Seine-et-Marne am Freitag unter Berufung auf eine Expertenanalyse aus. Um was für eine Großkatze es sich genau handelt, wisse man aber weiterhin nicht.

Am Freitag hieß es, die Raubkatze habe die vielbefahrene Autobahn A4 nach Paris überquert und sei an einer Tankstelle vorbeigeschlichen. "Sie wurde auch von Lkw-Fahrern auf der Straße gesehen", teilte der Bürgermeister von Montévrain, Christian Robache, mit. Einer Hubschrauberbesatzung, die über den Wäldern östlich der französischen Hauptstadt, war eine Sichtung bis dahin noch nicht gelungen. Über Montévrain hieß es derweil bei Routenplanern wie Google Maps: "Dieser Ort wurde als geschlossen gemeldet."

Den Ermittlungen zufolge legte die Großkatze seit der ersten Sichtung am Donnerstag acht Kilometer zurück, wie aus einer Mitteilung der Regionalverwaltung hervorgeht. Es seien zwischen Bussy-Saint-Georges und Ferrièrea-en-Brie Spuren gefunden worden, die von einem Tiger stammen könnten. Autofahrer auf der Autobahn sollen äußerst vorsichtig sein. Die Suche konzentrierte sich auf das Gebiet rund um diese Spuren.

Erstmals gesichtet wurde die Raubkatze am Donnerstag auf einem Parkplatz in Montévrain. Polizisten eskortierten dort am Freitagmorgen Schulkinder zum Unterricht. Einwohner Montévrains und zweier Nachbarorte wurden aufgefordert, Zuhause oder in ihren Autos zu bleiben und Spaziergänge zu vermeiden - vor allem im Wald.

Die bisher gefundenen Spuren sind gut zehn Kilometer vom Vergnügungspark Disneyland entfernt. Die Verantwortlichen eines Parks für Wildkatzen, der 30 Kilometer von Montévrain entfernt ist, teilten mit, ihnen fehle keines ihrer Tiere. Disneyland hatte bereits am Donnerstag erklärt, es halte keine Tiger. Disneyland ergriff zunächst keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Das Tier werde nicht als Bedrohung angesehen, hieß es.

Die zunächst erfolglose Fahndung ließ auch Skeptiker laut werden, die twitterten, die Spuren stammten wohl eher von einem großen Hund. Dem widersprach der Leiter der regionalen Wolffängergesellschaft, Robert Picaud: "Es steht fest, dass hier eine Katze herumspaziert."

(dpa, AP)
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