Dortmunder hat Mini-Kamera in Armbanduhr Frauenarzt filmt heimlich Patientinnen

Dortmund · Die Staatsanwaltschaft in Dortmund ermittelt gegen einen Frauenarzt, der mit Mini-Kameras in einer Armbanduhr und einem Kugelschreiber heimlich intime Fotos und Videos von Patientinnen aufgenommen haben soll.

Bislang erstatten neun Frauen Anzeige, wie der Dortmunder Staatsanwalt Henner Kruse am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass es noch mindestens drei weitere Geschädigte gibt.

Die Auswertung des Praxis-Computers sowie zahlreicher CDs und DVDs soll nun Aufschluss darüber geben, ob möglicherweise eine noch größere Zahl von Frauen betroffen ist. "Es gibt einen Wust von Datenträgern", sagte Kruse. Deren Auswertung werde nach Einschätzung der Polizei womöglich noch bis September dauern.

Gegen den 41-jährigen Gynäkologen wird den Angaben zufolge seit Juni wegen "Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen" ermittelt. Der entsprechende Paragraf 201 a des Strafgesetzbuches wird auch "Paparazzi-Paragraf" genannt.

Die neun Frauen, die Anzeigen erstatteten, hatten sich laut Staatsanwaltschaft auf Aufnahmen identifiziert, die der niedergelassene Frauenarzt an drei Tagen im Oktober 2010 und im April 2012 aufgenommen haben soll. Anhand von Praxisunterlagen hatte die Polizei die an diesen Tagen behandelten Patientinnen ausfindig gemacht und über den Verdacht gegen den Arzt informiert.

(AFP)
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