Tag 5 der Katatsrophe in Japan im Protokoll Fukushima: Atommüll im Reaktor vier ohne Kühlwasser

Düsseldorf (RPO). Die Situation im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi hat sich am Mittwoch weiter verschärft. In vier der sechs Blöcke gibt es weiter gravierende Probleme mit der Kühlung des Reaktorkerns und der Abklingbecken für verbrauchte Brennelemente. Alle Versuche, die Reaktoren zu kühlen, sind bisher gescheitert. Immer weitere Landstriche werden evakuiert. Das Protokoll des Tages 5 nach Erdbeben und Tsunami.

Menschen fliehen vor der Strahlung
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Menschen fliehen vor der Strahlung

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Düsseldorf (RPO). Die Situation im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi hat sich am Mittwoch weiter verschärft. In vier der sechs Blöcke gibt es weiter gravierende Probleme mit der Kühlung des Reaktorkerns und der Abklingbecken für verbrauchte Brennelemente. Alle Versuche, die Reaktoren zu kühlen, sind bisher gescheitert. Immer weitere Landstriche werden evakuiert. Das Protokoll des Tages 5 nach Erdbeben und Tsunami.

+++23.21 Uhr: Die japanischen Behörden und der Kraftwerksbetreiber Tepco schlagen zahlreiche Wege ein, um die Reaktoren im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima möglichst bald abzukühlen. Tepco erklärte, man erwäge erneut den Einsatz von Militärhubschraubern, um die Reaktoren mit Wasser zu besprühen. Dieser Plan war zuvor wegen einer hohen Strahlenbelastung in der Luft aufgegeben worden. Mittwochabend forderte die Regierung zudem Wasserwerfer der Polizei an, um die Abklingbecken des Reaktors 4 zu kühlen. Die Wasserwerfer würden es den Einsatzkräften ermöglichen, einen Sicherheitsabstand zu dem Komplex einzuhalten, sagte Minoru Ogoda von der Atomsicherheitsbehörde.

+++23.04 Uhr: Der Gouverneur der Region Fukushima, in der das beschädigte Atomkraftwerk steht, hat den offiziellen Ablauf der Evakuierung kritisiert, berichtet BBC. Yuhei Sato sagte, die Menschen der Region hätten das Limit an Angst und Sorge erreicht. Falls eine weitere Evakuierung notwendig sei, würde es problematisch. "Wie sollen wir die Menschen fortbringen, wie transportieren?", sagte er.

+++22.40 Uhr: Wegen der japanischen Atomkrise sind Kaliumjodidtabletten beim größten Hersteller in den USA komplett ausverkauft. Das Unternehmen Anbex teilte am Mittwoch mit, es habe seit dem Beginn der Krise tausende Bestellungen für sein Medikament Iosat erhalten. Diese seien hauptsächlich von der Westküste der USA, aber auch aus Japan, Südkorea und anderen asiatischen Staaten eingegangen, sagte Firmenchef Alan Morris.

+++ 21:45 Uhr: Die US-Erdbebenwarte hat heute zwölf Nachbeben mit einer Stärke größer 5 auf der Richterskala registriert, am Dienstag waren es noch 20 gewesen.

+++ 21:30 Uhr: Die japanische Agentur für Atomsicherheit bestätigt die dramatische Situation: Das Abklingbecken für Atommüll im Reaktor 4 könnte ohne Wasser sein, das Kühlwasser im Abklingbecken im Reaktor 3 kocht. Wenn die Kühlung nicht bald funktioniere, könnte "in ein paar Tagen ein kriischer Zustand" erreicht werden. Im Reaktor 5 fällt demnach der Wasserspiegel des Kühlwassers. Die Betreiberfirma Tepco, dementiert diese Meldungen.

+++21:05 Uhr: Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, dass die Polizei in den besonders stark von Tsunami und Erdbeben betroffenen Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima damit begonnen hat, die Toten nur noch anhand von mitgeführtem Hab und Gut zu identifizieren und nicht mehr durch eine Autopsie.

+++ 20:32 Uhr: Nach offiziellen Angaben der japanischen Polizei sind 4277 Menschen an den Folgen des Erdbebens verstorben; 2207 davon in der besonders betroffenen Provinz Miyagi.

+++ 20:04 Uhr: Die US-Umweltbehörde EPA richtet auf Hawaii, Guam und Samoa weitere Stationen zur Messung von Radioaktivität ein. Dort wird in der Luft, im Regen und im Wasser gemessen. Die Messwerte sollen per Internet verfügbar sein. Allerdings erwarte man nicht, dass eine schädliche Menge Radioaktivität aus Japan die USA erreichen könnte.

+++ 19:56 Uhr: Eine zur Abwendung eines Super-GAUs im Atomkraftwerk Fukushima 1 notwendige neue Stromleitung ist nach Angaben der Betreiberfirma Tepco fast fertig und soll so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Die neue Leitung könnte das angeschlagene Kühlsystem wieder in Gang bringen, hieß es.

+++ 19:46 Uhr: Bei der Stilllegung des niedersächsischen Kraftwerks Unterweser und des Meilers Isar 1 gibt es Verzögerungen. Der Betreiber Eon will der Bitte nach einem zügigen Abschalten zunächst nicht nachkommen. Man warte auf die schriftliche Weisung der Behörden, hieß es. Isar 1 läuft derzeit mit 15 Prozent der Leistung. RWE kündigte an, die Anordnung der Bundesregierung zur vorübergehenden Stilllegung des Kernkraftwerks Biblis rechtlich prüfen zu lassen.

+++ 19.34 Uhr: Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat den Energiekonzern EnBW schriftlich angewiesen, die Kernkraftwerke Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 vom Netz zu nehmen. Damit wird die Vereinbarung zur Abschaltung älterer AKW formal umgesetzt. "Wir gehen davon aus, dass die EnBW bereits dabei ist, die notwendigen Schritte einzuleiten", sagte ein Sprecher.

+++ 19.26 Uhr: Im Abklingbecken des Reaktors 4 befindet sich nach Angaben der US-Atomregulierungsbehörde NRC kein Wasser mehr. Die Radioaktivität sei extrem hoch, berichtet die Agentur Reuters. Die NRC vermutet, dass Menschen in Hilfstrupps in der Nähe des Reaktors dadurch sofort getötet würden.

+++ 19:15 Uhr: Das Österreichische ZAMG betreibt in Japan eine Messtation für Radioaktivität. Sie dient eigentlich der Überwachung verbotener Atomwaffen-Versuche in der Region. Dort wurde bereits am Montag eine 15fach erhöhte Radioaktivität gemessen. Das sei überraschend, weil die Messstation nicht in der Windrichtung von Fukushima gelegen habe. Dort wurde radioaktives Jod, Cäsium, Barium und Teller gemessen. Wegen der aufwändigen Analyse liefert die Station die Werte immer mit zwei Tagen Verspätung.

+++ 19:06 Uhr: Auch die britische Regierung rät ihren Bürgern nun Tokio und das Gebiet nördlich von Tokio zu verlassen, berichtet die BBC.

+++ 18:52 Uhr: Im Kampf gegen die drohende Kernschmelze soll eine Drohne des US-Militärs hochauflösende Bilder liefern, die Erkenntnisse über das Innere des Atomreaktors Fukushima I liefern sollen, berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

+++ 18:45 Uhr: Der amerikanische Nachrichtensender CNBC berichtet, die amerikanische Botschaft habe Bürger in Japan aufgefordert, den Umkreis von 50 Meilen rund um das AKW Fukushima zu meiden.

+++ 18:24 Uhr: Die Bundesregierung kündigt für morgen 9 Uhr eine Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Atomkatastrophe in Japan vor dem Bundestag an.

+++ 18:18 Uhr: Wie die "New York Times" berichtet, hat China überraschend das Genehmigungsverfahren für insgesamt 28 geplante Kernkraftwerke vorläufig gestoppt. Die chinesische Regierung nennt notwendige Sicherheitsüberprüfungen als Grund.

+++ 18:16 Uhr: Die Betreiberfirma Tepco meldet Probleme in den bislang von der Katastrophe nicht betroffenen Reaktoren Fünf und Sechs, in denen die Temperatur um das Doppelte angestiegen sei. Experten zufolge kommen die Bemühungen zur Eindämmung der Katastrophe einem letzten verzweifelten Versuch gleich. "Das ist ein langsam ablaufender Alptraum", so der Physiker und Plutonium-Experte Thomas Neff vom Massachusetts Institute of Technology. "Die scheinen das Handtuch geworfen zu haben", kommentiert der langgediente Kraftwerks-Ingenieur Arnie Gundersen den Umstand, dass die Zahl der im AKW eingesetzten Arbeiter von 800 auf 50 verringert wurde.

+++ 17:59 Uhr: Eine Sprecherin des EU-Energiekommissars Günther Oettinger stellt klar, dass die Einschätzung Oettingers, dass es zu weiteren katastrophalen Ereignissen in Japan kommen werde, auf Medieninformationen beruhe.

+++ 17:49 Uhr: Inzwischen hat die Polizei am Atomkraftwerk Fukushima I einen Wasserwerfer aufgefahren, berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Das Gerät soll dazu eingesetzt werden, den Block 4 des Kraftwerks zu kühlen.

+++ 17:47 Uhr: Angesichts der drohenden Kernschmelze im AKW Fukushima stellen die US-Streitkräfte den japanischen Katastrophenschützern Hochdruck-Pumpen für die Kühlung der beschädigten Reaktoren zur Verfügung. Die Spezialpumpen seien von US-Kriegsschiffen auf die Luftwaffenbasis Yokota gebracht worden, so die US-Marine. Dort sollten sie den japanischen Behörden übergeben werden.

+++ 17:50 Uhr: Der Chef der internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, bezeichnet die Situation in Fukushima I als "sehr ernst".

+++ 17:35 Uhr: Der Präsident der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz, Sebastian Pflugbeil, fordert den sofortigen Abzug der "50 Helden von Fukushima", die derzeit ihr Leben riskieren, um eine Kernschmelze noch zu verhindern. "Schutzanzüge helfen nicht gegen radioaktive Strahlung", sagte er dem Nachrichtenportal n-tv.de und äußerte die Vermutung, dass die Arbeiter bereits jetzt erhebliche gesundheitliche Schäden erlitten hätten. "Die Anlage ist Schrott - ob die da noch Leute verheizen oder nicht", fügt er hinzu.

+++ 17:26 Uhr: Als Reaktion auf die Störfälle in japanischen Atomkraftwerken lässt das NRW-Umweltministerium aus Japan kommende Lebensmittel auf radioaktive Belastung hin überprüfen. Die Kontrollen werden auf Anweisung des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) an den Grenzkontrollstellen der Flughäfen Düsseldorf und Köln sowie im Duisburger Hafen durchgeführt, so Umweltminister Johannes Remmel (Grüne).

+++ 17:20 Uhr: Der wissenschaftliche Berater der britischen Regierung, John Beddington, versucht die Japaner etwas zu beruhigen. "Natürlich ist das sehr problematisch für die direkte Nachbarschaft und vor allem für die Menschen, die in Fukushima arbeiten", so Beddington laut BBC. Für Menschen, die 20 bis 30 Kilometer entfernt wohnten, müssten sich dagegen nicht sorgen. Das Unglück sei nicht mit der Katastrophe in Tschernobyl vergleichbar.

+++ 17:11 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, will nach eigenen Angaben so rasch wie möglich nach Japan reisen. Er hoffe, dass er bereits morgen fliegen könne, so Amano in Wien. Der Japaner hatte zuvor die Regierung seines Heimatlandes aufgefordert, seiner Behörde mehr Informationen über die Atomkrise nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe zur Verfügung zu stellen.

+++ 17:01 Uhr: Das Europaparlament in Brüssel und der UN-Sicherheitsrat in New York legen eine Schweigeminute ein. Der internationale Zusammenschluss von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond kündigt in Genf an, einen Spendenmechanismus für die Katastrophenopfer in Japan einzurichten. Einen offiziellen Spendenaufruf gibt es angesichts der großen Hilfsbereitschaft bislang nicht.

+++ 16:51 Uhr: Nach neuen offiziellen Angaben gibt es infolge des Tsunamis und des schweren Erdbebens inzwischen mehr als 12.000 Tote und Vermisste. Wie die Polizei mitteilt, wurden bisher 4277 Tote geborgen. Rund 8200 Menschen werden demnach vermisst. Die tatsächliche Opferzahl dürfte Berichten zufolge aber weitaus höher liegen.

+++ 16:46 Uhr: Experten der französischen Atomaufsicht IRSN rechnen innerhalb der kommenden 48 Stunden mit einer Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima I. Die Experten warnen vor einer massiven Verstrahlung, sollte es nicht gelingen, das Wasserniveau im Abklingbecken von Reaktor 4 zu heben. Nach den 48 Stunden drohe ein "sehr bedeutender" Austritt von Radioaktivität. Da sich die Brennstäbe in dem Abklingbecken dann "quasi an der freien Luft" befänden, würde die Strahlung so hoch sein, dass jeder weitere Einsatz in der Anlage unmöglich würde. Auch der französische TV-Sender TF1 zitiert mit dieser Meldung den Direktor für Anlagensicherheit bei IRSN, Thierry Charles.

+++ 16:30 Uhr: Die EU-Energieminister halten kommenden Montag eine Sondersitzung ab, um Lehren aus den Atomunfällen in Japan zu ziehen. Es gehe um die "Konsequenzen für den Energiesektor und Märkte", so der ständige EU-Ratsvorsitzende Herman Van Rompuy in Brüssel. "Nukleare Sicherheit" werde außerdem beim nächsten Gipfel der Staats- und Regierungschefs am 24. und 25. März auf der Tagesordnung stehen.

+++ 16:20 Uhr: EU-Energiekommissar Günther Oettinger warnt vor unmittelbar bevorstehenden katastrophalen Ereignissen am japanischen Unglücks-Kernkraftwerk. Vor dem EU-Parlament sagte Oettinger am Mittwoch, es könne in den kommenden Stunden weitere katastrophale Ereignisse geben, die das Leben der Menschen bedrohten. "Ich bin mir sicher, dass wir noch nicht am Ende dieser tragischen und weitreichenden Katastrophe angelangt sind", sagte Oettinger. Für die Menschen auf der Insel bestehe "sicherlich eine Gefahr für Leib und Leben".

+++ 16:15 Uhr: In der katholischen Kirche in Deutschland mehren sich die Rufe nach einem baldigen Atomausstieg. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, nennt die Kernenergie angesichts der Reaktorkatastrophe in Japan "nicht zukunftsfähig". Am Rande der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Paderborn spricht sich Zollitsch für einen geordneten Rückzug aus der Kernenergie aus.

+++ 16:07 Uhr: Das Bundesverbraucherschutzministerium hat weiterhin keine Erkenntnisse über radioaktiv belastete Lebens- oder Futtermittel aus Japan in Deutschland. Es gebe auch keine Informationen, dass sich solche Lebensmittel derzeit auf dem Weg nach Deutschland befänden, so ein Ministeriumssprecher. Bei Fisch und Fischerzeugnissen aus Japan solle die Strahlenbelastung auf Empfehlung der EU-Kommission überprüft werden. Es gebe "bisher keine Auffälligkeiten", fügt der Sprecher hinzu.

+++ 15:57 Uhr: Mit einer Schweigeminute soll am Freitag (18. März) in Nordrhein-Westfalen der Opfer der Erdbeben- und Tsunamikatastophe in Japan gedacht werden. Die Staatskanzlei in Düsseldorf ruft Städte- und Arbeitgeberverbände sowie den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in NRW dazu auf, ihren Mitgliedern die Beteiligung an der Gedenkminute um 9.30 Uhr nahezulegen.

+++ 15:52 Uhr: Die Natur- und Reaktorkatastrophen in Japan könnten in Deutschland die Konjunktur dämpfen und so zu sinkenden Steuereinnahmen führen. Auf diese Möglichkeit weist Finanzminister Wolfgang Schäuble am Mittwoch in Berlin hin. Er fügt aber hinzu, angesichts des Ausmaßes der schrecklichen Ereignisse wären Fragen danach "jetzt unangemessen".

+++ 15:29 Uhr: Bundespräsident Christian Wulff ruft zu Spenden für die Obdachlosen und für den Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami auf. Er empfiehlt dafür vor allem das Deutsche Rote Kreuz. "Die Hilfe kommt denen zugute, die jetzt obdachlos auf Unterstützung angewiesen sind. Es ist eine Hilfe unter Freunden. Auch uns Deutschen wurde in schwieriger Zeit von außen geholfen", so Wulff.

+++ 15:22 Uhr: Das Auswärtige Amt verschärft seine Reisewarnung für Teile Japans. Es empfiehlt nun allen Deutschen, wegen der Atom-Katastrophe die Region um die AKW Fukushima und den Ballungsraum Tokio/Yokohama vorübergehend zu verlassen. Die Deutschen sollten nach Osaka ausweichen oder über Osaka ins Ausland weiterreisen, so eine Sprecherin am Mittwoch in Berlin.

Nach einer groben Schätzung hielten sich derzeit noch etwa 1000 von bisher rund 3600 Deutschen im Großraum Tokio/Yokohama auf, so die Sprecherin. Aus dem Erdbebengebiet im Nordosten des Landes lägen für Deutsche keine Vermisstenmeldungen mehr vor.

+++ 15:03 Uhr: Offenbar verweigert Japan russischen Nuklearexperten mit Erfahrungen mit der Tschernobyl-Katastrophe die Einreise, wie "Spiegel Online" unter Berufung auf Kreise der russischen Atom-Behörde Rosatom berichtet. Russland hatte demnach ein Team erfahrener Tschernobyl-Veteranen zusammengestellt, um den japanischen Kollegen zu helfen.

+++ 14:58 Uhr: Die japanische Regierung hat die maximal zulässige Strahlenbelastung für Mitarbeiter in Atomanlagen mehr als verdoppelt. Das Ministerium für Arbeitsgesundheit begründete dies am Mittwoch mit der Notwendigkeit, eine Verschlimmerung der Lage im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi zu verhindern. Die Erhöhung des Grenzwerts von 100 auf 250 Millisievert sei "unter den Umständen unvermeidbar". Dennoch mussten wegen der hohen Strahlung in den nicht mehr ausreichend gekühlten Reaktoren in Fukushima-Daiichi die Arbeitskräfte zeitweise zurückgezogen werden.

+++ 14:46 Uhr: Trotz der vielen Vermissten und Toten besteht in der japanischen Erdbebenregion aus Expertensicht keine akute Seuchengefahr. "Nach unserer Einschätzung ist die Wahrscheinlichkeit einer Epidemie sehr gering", sagte der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, Frank Dörner, am Mittwoch in einem dapd-Interview in Berlin.

+++ 14.10 Uhr: Im Leitungswasser nahe des Kernkraftwerks haben die Behörden am Mittwoch vorübergehend geringe Mengen an radioaktivem Cäsium und Jod nachgewiesen. Die Konzentration wurde zwar als unbedenklich eingestuft. Dennoch schürte der Fund Sorgen, die Radioaktivität gelange bereits in die Lebensmittelkette.

+++ 13.39 Uhr: China hat die Bewilligung weiterer Kernkraftwerke vorerst ausgesetzt. Die Sicherheitsstandards in bestehenden und den im Bau befindlichen AKW müssten überprüft werden, hieß es nach einer Kabinettssitzung.

+++ 13.27 Uhr: Der Deutsche Bundestag hat am Mittwoch mit einer Gedenkminute den tausenden Opfern des Erdbebens und Tsunamis in Japan gedacht. "Wir alle stehen unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse in Japan, nach denen es kein einfaches Eintreten in die Tagesordnung geben kann. Die Nachrichten aus dem Katastrophengebiet halten die Welt in Atem, auch in unserem Land", sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU).

+++ 13.03 Uhr: Die offizielle Zahl der Toten ist Medienberichten zufolge auf 4164 gestiegen. Das berichtete der TV-Sender NHK. Die Zahl der Vermissten geht nach wie vor in die Tausende — sie liege bei mindestens 12.000.

+++ 12.59 Uhr: Zusätzliche 28.000 Menschen sollen aus dem Umkreis des Kernkraftwerk Fukushima 1 evakuiert werden. Der Gouverneur der Präfektur rief die Japaner in einem Fernsehinterview des Senders NHK dazu auf, die Fliehenden zu unterstützen und aufzunehmen.

+++ 12.50 Uhr Die Menschen in der Präfektur Fukushima verlieren die Geduld. "Die Sorge und Wut der Menschen in Fukushima haben ihre Grenze erreicht", sagte der Gouverneur der Region, Yuhei Sato, am Mittwoch dem Fernsehsender NHK. Im Umkreis von 20 Kilometern der Anlage waren rund 200.000 Menschen vor der radioaktiven Strahlung in Sicherheit gebracht worden. Die Menschen seien noch immer nicht mit ausreichend Nahrung und den nötigen Hilfsmitteln versorgt worden.

+++ 12.15 Uhr Das Erdbeben hat Japans Wirtschaft massiv getroffen. Sendai, der größte Hafen an der Nordostküste, ist zerstört. Drei weitere Häfen - Hachinohe, Ishinomaki und Onahama - sind schwer beschädigt. Sechs Erdölraffinerien, ein Drittel der Raffineriekapazität des Landes, haben den Betrieb eingestellt. In zweien hat es gebrannt, eine brennt noch immer. Auch mehrere Stahlwerke sind langfristiger betroffen. Sie wurden teilweise überflutet und mussten schließen.

+++ 12.06 Uhr: Die japanische Regirung berichtet, dass 20 Kilometer entfernt im Nordwesten von Fukushima eine Strahlenbelastung von 0,33 Milliseivert pro Stunde gemessen werde.

+++ 11.50 Uhr: Selbst wenn man den Regierungsangaben mit Skepsis gegenüber steht: Im Zeitalter des Internets kann sich die japanische Bevölkerung auch selbst über die Strahlenbelastung informieren. Mehrere Geigerzähler können live via Internet verfolgt werden. Sie zeigen für Tokio keine gefährlich erhöhte Strahlung an. Zur Bewertung einer Gesundheitsgefährdung sind Messungen in MilliSievert aber präziser.

+++ 11.25 Uhr: Nach Angaben der japanischen Regierung besteht außerhalb eines Umkreises von 20 Kilometern um die Anlage keine "unmittelbare Gesundheitsgefahr" durch radioaktive Strahlung. Die Strahlung rund um das Akw befinde sich auf einem "stabilen Niveau". In der Nahe der Anlage betrage sie 1,5 Millisievert pro Stunde. In Deutschland sind für Menschen mit strahlungsbedingten Tätigkeiten bis 20 Millisievert pro Jahr erlaubt.

+++ 11.03 Uhr: Der japanische Fußball-Verband will Länderspiel gegen Neuseeland am 29. März in Tokio austragen lassen. Man hoffe, das Spiel werde "die Nation vereinen", heißt es. Der neuseeländische Verband reagierte mit Skepsis: "Es gibt einen großen Wunsch, Solidarität mit den japanischen Menschen zu zeigen, aber die Sicherheit unserer Spieler und Teammitglieder muss gewährleistet sein."

+++ 10.52 Uhr: Nach Informationen von Wikileaks hat Japan im Jahr 2009 erfolgreich vor Gericht gegen eine Anordnung der Internationalen Atomenergiebehörde geklagt. Die IEAE wollte, dass ein Meiler im Westen der Insel aus Sicherheitsgründen abgeschaltet wird.

+++ 10.45 Uhr: Beunruhigende Zahlen: In den Abklingbecken von Fukushima liegen mehr als 3700 abgebrannte atomare Brennelemente mit einem Gewicht von knapp 650 Tonnen, berichtet die Agentur dapd.

+++ 10.33 Uhr: Bei einer Pressekonferenz sagt Regierungssprecher Edano, dass die Vorbereitungen zur Kühlung des Reaktors 4 von Land aus fast fertiggetellt seien. Die radioaktive Strahlung auf dem Reaktorgelände sei auf 1,5 Millisivert pro Stunde gesunken (Messwert 16 Uhr, Ortszeit).

+++ 10.17 Uhr: Das japanische Fernsehen NHK World berichtet, dass der Versuch der Kühlung mit Hubschrauber abgebrochen werden musste. Die Strahlung über den Atomreaktoren sei zu hoch, habe ein Ministeriumssprecher gesagt.

+++ 10.08 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde hat Japan 2008 auf ernste Sicherheitsprobleme in seinem AKW hingewiesen und vor einer Katastrophe im Erdbebenfalls gewarnt. Das geht aus einer "Wikileaks"-Depeche hervor, über die der "Daily Telegraph" schreibt.

+++ 9.55 Uhr: Die Strahlungswerte in Fukushima sind etwas gesunken. Auf dem Kraftwerksgelände wird an verschiedenen Stellen gemessen. Im Eingangsbereich wurde um 10.20 Uhr Ortszeit 10 Millisievert pro Stunde gemessen, berichtet die Agentur Kyodo. Das ist für die Techniker gesundheitsgefährdend, aber nicht akut lebensbedrohlich. In Deutschland sind Strahlungen bis 20 Millisievert pro Jahr erlaubt.

+++ 9.45 Uhr: Weil es in den Leserkommentaren und via E-Mail viele Fragen gibt: Wir haben eine Übersicht mit Fragen und Antworten zu den Folgen von Radioaktivität.

+++ 9.40 Uhr: Der Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz, Wolfram König, sagt im ARD-Morgenmagazin, dass es gegenwärtig keine Anzeichen gebe, dass es zu einer "irgendwie gearteten Konzentration" von Radioaktivität in Europa komme, die gesundheitsgefährdend sein könnte. Die Messgeräte in Europa könnten bereits feinste Spuren von Radioaktivität entdecken, betonte er.

+++ 9.37 Uhr: Die Aktion zur Kühlung der Reaktoren mit Hubschraubern hat begonnen. Wie bei der Bekämpfung von Waldbränden werden Hubschrauber mit Container eingesetzt, die im Meer gefüllt werden.

+++ 9.29 Uhr: Der Ausfall der Produktion in Japan beeinflusst weltweit Firmen. Ein Beispiel: Apple lässt einen Großteil der Flash-Speicher in Japan herstellen. Für die stark nachgefragten Apple-Geräte erwarten Branchendienste jetzt Engpässe in der Auslieferung.

+++ 9.20 Uhr: Die deutschen Börsen eröffnen nach der positiven Nikkei-Entwicklung im Plus. Um 9.20 hat der deutsche Leitindex Dax knapp ein Prozent auf 6710 Punkte zugelegt.

+++ 9.12 Uhr: Umweltminister Norbert Röttgen hat seinen Willen bekräftigt, die deutschen Atommeiler so bald wie möglich abzuschalten. "Wenn's nach mir ginge, müssten wir schneller als beschlossen aus der Kernenergie aussteigen. Für die älteren Werke gäbe es keine Laufzeitverlängerung. Über die neuen muss man reden", sagte der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende dem Magazin "Stern".

+++ 8.53 Uhr: Die Mehrheit der Deutschen ist einer Erhebung zufolge für einen Ausstieg aus der Kernenergie. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Magazins "Stern" wollen elf Prozent der Befragten, dass sämtliche deutsche Atomreaktoren sofort abgeschaltet werden, weitere 52 Prozent sind für einen Ausstieg binnen fünf Jahren.

+++ 8.51 Uhr: Die Aktie des Betreibers der bei dem Erdbeben in Japan schwer beschädigten Atomanlage von Fukushima ist an der japanischen Börse erneut abgestürzt. Die Anteilsscheine des Tepco-Konzerns brachen am Mittwoch um 24,75 Prozent auf 921 Yen (8,14 Euro) pro Stück ein, nachdem sie an den zwei vorhergehenden Börsentagen bereits 42,4 Prozent eingebüßt hatten.

+++ 8.47 Uhr: Tausende Umweltschützer wollen am 25. April das Atomkraftwerk Grohnde (Landkreis Hameln-Pyrmont) umzingeln. Zu der Großdemonstration werden Teilnehmer aus ganz Niedersachsen und aus Nordrhein-Westfalen erwartet, wie Tobias Darge vom Anti-Atom-Plenum Weserbergland am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd sagte.

+++ 8.39 Uhr: Den japanischen Atomspezialisten in Fukushima gelingt es trotz permanenter Wasserzufuhr nicht, die Brennstäbe in den Reaktoren 1, 2 und 3 ausreichend zu kühlen. Ein Sprecher der japanischen Atomaufsichtsbehörde NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) sagte nach den letzten verfügbaren Informationen der vergangenen Nacht lägen in den Einheiten die Kernbrennstäbe teilweise zur Hälfte frei.

+++ 8.17 Uhr: Im Reaktor 2 des Atomkraftwerks Fukushima I gibt es nach Angaben des Betreibers eine gewisse Entspannung. Der Druck sei zurückgegangen und die Temperaturen hätten sich stabilisiert, teilte der Energiekonzern Tepco mit. Die Lage im Reaktor 4 nannte das Unternehmen dagegen "nicht so gut". Priorität habe allerdings die Situation im Reaktor 3.

+++ 8.11 Uhr: Die Armee wird offenbar zur Kühlung der Brennstäbe herangezogen: Laut dem japanischen Fernsehsender NHK sollen Soldaten mit Hilfe von Hubschraubern Wasser auf den Reaktor 3 des Atomkraftwerks Fukushima abwerfen.

+++ 7.59 Uhr: Der Bürgermeister der Stadt Koriyama in der Nähe von Fukushima meldet einen eklatanten Mangel an Benzin, Öl, Wasser und Nahrungsmitteln für Flüchtlinge. "Ich möchte mich wirklich an die ganze Welt wenden: Wir brauchen Hilfe", sagte Masao Hara, der Nachrichtenagentur AFP.

+++ 7.36 Uhr: Die Börsen in Fernost haben sich vom gestrigen Ausverkauf wieder etwas erholt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 5,7 Prozent auf 9.093 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index rückte um 6,6 Prozent auf 817 Zähler vor. Auch die Börsen in Singapur, China, Taiwan, Korea und Australien lagen im Plus.

+++ 7.26 Uhr: Die Atomkatastrophe in Japan lässt die Grünen wieder in der Wählergunst steigen. Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Wahltrend-Extra des Magazins "Stern" und des Fernsehsenders RTL erreichen die Grünen 18 Prozent. Ende vergangener Woche hatten sie bei 15 Prozent gelegen, im Wahltrend der Vorwoche bei 16 Prozent.

+++ 7.01 Uhr: Der ARD-Korrespondent Robert Hetkempfer in Tokio spricht davon, dass es offenbar auch Probleme in den abgeschalteten Reaktorblöcken 5 und 6 gebe. Der Wasserstand in den schon vor dem Erdbeben abgeschalteten Reaktoren sinkt demnach.

+++ 6.48 Uhr: Politiker von CDU und SPD äußern Zweifel an der Rechtmäßigkeit der von Bund und Ländern beschlossenen vorübergehenden Abschaltung von Atomkraftwerken ohne Zustimmung des Bundestages. "Ich lasse prüfen, ob es dazu weiterer korrigierender gesetzlicher Regelungen bedarf", sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert am Montag. Auch aus der SPD gibt es Bedenken. >>>mehr

+++ 6.39: Momentan hilft der Wind der Bevölkerung Tokios: Die radioaktive Wolke wird zur Zeit auf den Pazifik getrieben.

+++ 6.31: Mit den immer neuen Hiobsbotschaften aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima wächst auch im fernen Osten Russlands die Nervosität. Die russische Armee bereitet für den Notfall bereits die Evakuierung der an Japan grenzenden Inseln vor.

+++ 6.24 Uhr: Immer noch sind mindestens 1,6 Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom und Wasser. Das berichtet die japanische Regierung in Tokio.

+++6.11 Uhr: Noch immer hält sich der Nikkei-Index an der japanischen Börse deutl ich im Plus: Momentan liegt er mit 3,8 Prozent im Plus bei 8934 Punkten.

+++ 5.39 Uhr: Frankreich fordert seine Bürger in Tokio auf, das Land zu verlassen oder sich nach Südjapan zu begeben. Man habe die Air France gebeten, bei der Evakuierungsaktion zu helfen. Zwei Maschinen seien bereits auf dem Weg.

+++ 5.31 Uhr: Der AKW-Betreiber Tepco versucht nach Angaben der japanischen Atombehörde, eine Straße zum Reaktor 4 zu bauen, damit Feuerwehrfahrzeuge den Meiler erreichen können.

+++ 5.20 Uhr: Nach dem Strahlungsaustritt aus dem beschädigten Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi erwarten die Nachbarstaaten Japans keinen sofortigen Anstieg der Radioaktivität. Im Osten Russlands seien bislang keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden, teilte das russische Katastrophenschutzministerium mit. Auch Singapur meldete keine ungewöhnlichen Veränderungen des Strahlungsniveaus. Angekündigter Regen und Schneefall im Norden Japans könnten eine Verbreitung der radioaktiven Strahlung verhindern, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch.

+++ 5.10 Uhr: Das Beben der Stärke 6,0 ereignete sich vor der Küste der Präfektur Chiba, wie die japanische Wetterbehörde am Mittwoch mitteilte. Demnach lag das Zentrum des Erdbebens in zehn Kilometern Tiefe. Auch in Tokio waren die Erschütterungen lange zu spüren. Es wurde keine Tsunami-Warnung ausgelöst.

+++ 5.10 Uhr: Angesichts der Atomkatastrophe in Japan hat China verstärkte Radioaktivitätskontrollen bei Schiffsladungen angeordnet, die in chinesischen Häfen eintreffen. Dadurch sollen Waren verfolgt werden, die durch den Strahlungsaustritt in den beschädigten japanischen Atomanlagen verseucht wurden, wie aus der am Mittwoch veröffentlichen Anordnung der chinesischen Behörde für Qualitätsüberwachung hervorgeht.

+++ 5 Uhr: In Tokio ereignet sich erneut ein Erdbeben. Gebäude wanken.

+++ 4.36: Die Anordnung zur Evakuierung des AKW Fukushima wird nach Angaben der Atombehörde aufgehoben. Zuvor sei die Strahlung wieder gesunken. Nach wie vor ist der Behörde zufolge unklar, ob der Sicherheitsbehälter von Reaktor 3 beschädigt ist.

+++ 4.05 Uhr: Ein Teil der Schutzhülle des Reaktors 3 der japanischen Atomanlage Fukushima 1 ist nach Regierungsangaben möglicherweise beschädigt. Anscheinend komme Rauch aus dem Reaktor, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwoch. Zuvor hatte die Regierung erklärt, die Strahlenwerte an dem Akw seien zeitweilig stark gestiegen, bevor sie wieder gefallen seien.

+++ 4 Uhr: Wegen der hohen Strahlung müssen die Arbeiter ihre Tätigkeit im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi aussetzen. Nach einem Anstieg der Strahlenbelastung müsse die Bewässerung der Reaktoren zur Kühlung der Brennstäbe vorerst eingestellt werden, teilte der japanische Kabinettssekretär Yukio Edano mit.

+++ 3.30 Uhr: Die japanische Regierung spricht mit den US-Streitkräften darüber, bei der Kühlung von Reaktoren zu helfen. Das teilte ein Regierungssprecher mit.

+++ 3.25 Uhr: Die japanische Regierung erwägt nach Angaben eines Sprechers nicht, die Evakuierungszone rund um das AKW Fukushima I zu vergrößern.

+++ 3.19 Uhr: Venezuela will wegen der Katastrophe in Japan sein Atomprogramm voerst auf Eis legen. Staatschef Hugo Chávez sagte im Fernsehen, er habe Energieminister Rafael Ramirez entsprechende Anweisungen gegeben. Was in den vergangenen Stunden geschehen sei, sei "extrem riskant und gefährlich für die Welt". Noch sei unklar, welches Ausmaß die Probleme im schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima 1 hätten, fügte Chávez hinzu. Im Oktober hatte Venezuela ein Abkommen mit Russland über den Bau des ersten Atomkraftwerkes in dem südamerikanischen Land geschlossen.

+++ 2.55 Uhr: Die Strahlenbelastung am Atomkraftwerk Fukushima I stieg kurz nach 2 Uhr (MEZ) der Regierung zufolge stark an. Etwa eine Stunde später sei der Wert wieder gefallen

+++ 2.30 Uhr: Nach einem Bericht des Fernsehsenders Fuji TV steigt jetzt auch weißer Rauch über dem Reaktor 3 des AKW Fukushima auf. Die Ursache für die Rauchentwicklung war zunächst nicht bekannt.

+++ 2.15 Uhr: Der Nikkei-Index legte nach Handelsbeginn am Mittwoch um 536 Punkte oder 6,2 Prozent auf 9.141,15 Zähler zu. Der Index war zuvor am Dienstag um rund zehn und am Montag um sechs Prozent eingebrochen. Die japanische Zentralbank setzte ihre Stärkung der durch die Naturkatastrophe angeschlagenen Geldmärkte fort und pumpte am Mittwoch weitere 43 Milliarden Dollar (30,9 Milliarden Euro) in die Märkte.

+++ 2 Uhr: Um einem weiteren Strahlungsaustritt vorzubeugen, will die Betreiberfirma des Atomkraftwerks Fukushima 1 mit Borsäure versetztes Wasser in den Reaktorblock 4 sprühen. Die Lösung solle von Hubschraubern und Feuerwehrfahrzeugen in die Anlage gesprüht werden, teilte ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde, Masami Nishimura, am Mittwoch mit. Damit solle verhindert werden, dass die Brennstäbe erneut einen kritischen Zustand erreichen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. "Die Möglichkeit, dass die Situation wieder kritisch wird, ist nicht ausgeschlossen", hieß es in einer Stellungnahme des Betreibers Tepco.

+++ 1.45 Uhr: Einem Fernsehbericht zufolge ist über dem Reaktor 4 des Katastrophenkraftwerkes Fukushima I weißer Rauch zu sehen. Zuvor hatte es in dem Gebäude gebrannt.

+++ 1.20 Uhr: Möglicherweise sind 70 Prozent der Brennstäbe im AKW Fukushima beschädigt. Das teilte die japanische Atomsicherheitsbehörde am Mittwoch mit. Der Schaden habe sich in Reaktorblock 1 der Atomanlage ereignet, sagte Behördensprecher Minoru Ohgoda. Die Art des Schadens sei aber unbekannt. Die Brennstäbe könnten entweder dabei sein, zu schmelzen oder sie könnten Löcher haben, erklärte er.

+++ 1.13 Uhr: Das Feuer in Reaktor 4 des schwer beschädigten japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 ist nach Angaben der Behörde für Atomsicherheit anscheinend gelöscht. Nach Informationen der Betreibergesellschaft Tepco seien keine Flammen und kein Rauch mehr zu sehen, sagte ein Sprecher der Behörde der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Der Brand sei anscheinend von selbst erloschen. In dem Reaktor hatte es bereits am Dienstag eine Wasserstoffexplosion gegeben, bei der das Dach der äußeren Hülle beschädigt wurde. Sie löste einen Brand im Aufbewahrungsbecken für gebrauchte Brennelemente aus, radioaktive Partikel gelangten daraufhin direkt in die Atmosphäre. US-Soldaten konnten den Brand in dem Reaktor, der für Wartungsarbeiten stillgelegt ist, jedoch später löschen. Am Abend brach das Feuer erneut aus.

+++ 1.08 Uhr: Trotz der Besorgnis erregenden Zustände in der japanischen Nuklearanlage Fukushima-Daiichi hält US-Präsident Barack Obama an der Atomkraft als Energiequelle fest. Er kündigte allerdingt Sicherheitsnachbesserungen an Nuklearanlagen in den Vereinigten Staaten an. Es sei nun sehr wichtig zu prüfen, wie die Sicherheit und die Leistung der US-Atomkraftwerke verbessert werden könne, sagte Obama dem Fernsehsender CBS. Die Anlagen seien zwar so gebaut, dass sie Erdbeben bis zu einer bestimmten Stärke standhalten könnten, aber "nichts ist zu einhundert Prozent sicher", fügte Obama hinzu.

+++ 1 Uhr: Nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Handelstage eröffnet die Tokioter Börse im Plus. Der Nikkei-Index legt zu Beginn des Handels um knapp zwei Prozent zu. Am Dienstag hatte der Nikkei aus Angst vor einer noch schlimmeren Katastrophe mehr als zehn Prozent seines Wertes abgegeben.

(rtr/dapd/afp/rpo/rm)
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