Mutmaßlicher Terrorakt Französische Polizei erschießt Supermarkt-Geiselnehmer

Carcassonne · In Südfrankreich sind in einem Supermarkt Geiseln genommen worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich bei dem Täter um ein Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) handelt.

Die Geiselnahme in einem Supermarkt in Südfrankreich ist beendet. Der Täter sei erschossen worden, teilte der französische Innenminister mit. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich.

Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Täter sei von Einsatzkräften getötet worden. Der zuletzt als einzige Geisel festgehaltene Polizeibeamte sei verletzt worden. Auch der Generalsekretär der Polizeigewerkschaft SGP Police FO, Yves Lefebvre, sagte, der mutmaßliche Geiselnehmer sei von Polizisten erschossen worden.

Die Geiselnahme in dem kleinen Ort Trèbes bei Carcassonne hatte am Vormittag begonnen, die Behörden gehen von einem Terrorakt aus. Der Mann soll sich auf die Terrormiliz Islamischer Staat berufen haben. Am Nachmittag meldete das IS-Sprachrohr Amak, der Angreifer sei ein "Soldat des Islamischen Staates" gewesen.

Nach AFP-Informationen aus Ermittlerkreisen soll er insgesamt drei Menschen getötet haben - einen Passagier eines Autos, das er gestohlen habe, und zwei Menschen in dem Supermarkt. Zudem soll der Mann vor der Geiselnahme auf Polizisten in Carcassonne geschossen haben.

Merkel reagiert bestürzt

Der getötete Geiselnehmer war nach Angaben von Präsident Emmanuel Macron allem Anschein nach ein Terrorist. "Alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Terroranschlag handelt, der sich dort aktuell abspielt", sagte Macron am Freitag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich bestürzt über die Geiselnahme. "Wir sind natürlich bei den Betroffenen und Angehörigen und sprechen ihnen aus vollem Herzen unsere Anteilnahme aus", sagte Merkel zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. "Wir stehen, wenn es um terroristische Bedrohungen geht, natürlich an der Seite Frankreichs und wo immer wir helfen und unterstützen können, werden wir das tun."

Frankreich befindet sich seit einer Reihe von Terroranschlägen in erhöhter Alarmbereitschaft. Bei den Anschlägen waren in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt mehr als 200 Menschen getötet worden.

(gaa)
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