Depardieu und Lukaschenko Die Sensenmänner

Minsk · Der eine gilt als der "letzte Diktator Europas", der andere als Russland-Freund – Alexander Lukaschenko und Gerard Depardieu. Nun hat sich der Schauspieler mit dem weißrussischen Präsidenten getroffen und auch noch eine Lektion gelernt: das Sensen.

Alexander Lukaschenko hilft Gerard Depardieu mit der Sense
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Foto: dpa, of pro

Der eine gilt als der "letzte Diktator Europas", der andere als Russland-Freund — Alexander Lukaschenko und Gerard Depardieu. Nun hat sich der Schauspieler mit dem weißrussischen Präsidenten getroffen und auch noch eine Lektion gelernt: das Sensen.

Es war ein Besuch, der idyllische PR-Bilder vom Feinsten lieferte. Und die könnte Lukaschenko vielleicht gut gebrauchen. Denn in nur wenigen Monaten steht in Weißrussland die Präsidentenwahl an, und es wird erwartet, dass der fast 61-Jährige dann nochmals antreten wird. Was gibt es also Besseres, als sich mit einem Filmstar aus Frankreich zu zeigen?

2013: Depardieu erobert Russland
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Gesagt, getan: Depardieu, der 2013 die russische Staatsbürgerschaft angenommen hatte und in der russischen Teilrepublik Mordowien offiziell gemeldet ist, besuchte den Autokraten auf seinem Anwesen nördlich der Hauptstadt Minsk. Die beiden, so teilte das Präsidialamt mit, hätten den Besuch dazu genutzt, sich über Landwirtschaft und den Anbau organischer Nahrungsmittel auszutauschen. Und dann ging es auf die Wiese.

Lukaschenko zeigte dem Franzosen, wie denn das so geht mit der Sense. "Man muss eine halbe Drehung machen", erklärte er. Im Anschluss stiegen die beiden dann aber doch auf einen modernen Rasenmähertraktor und schnitten das Gras maschinell weiter.

Depardieu schwärmte jedenfalls von Weißrussland. "Ihr habt schöne Frauen, gute Milch und gutes Fleisch. Das ist es, was ein kleiner Bulle wie ich braucht", so der 66-Jährige, der schließlich auch noch mit einem traditionellen weißrussischen Essen und selbst gebranntem Wodka verköstigt wurde.

Depardieu hatte die russische Staatsbürgerschaft angenommen, um den hohen Steuern in Frankreich zu entgehen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte sie ihm persönlich angeboten. Seither schlägt er sich auch politisch immer mehr auf die Seite Russlands und seiner Verbündeten. Unter anderem billigte er die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim.

(dpa/ap/afp/das)
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