Klage abgewiesen Gericht bestätigt Homo-Ehe in Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt (RPO). Die in Mexikos Hauptstadt erlaubte Homo-Ehe verstößt nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs des Landes nicht gegen die Verfassung. Das Gericht lehnte am Donnerstag eine Klage der konservativen Regierung von Präsident Felipe Calderón gegen die im März in Mexiko-Stadt eingeführte Ehe gleichgeschlechtlicher Paare ab.

In diesen Ländern gibt es die Homo-Ehe
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Foto: afp, DM

Die Regierung hatte ihren Gang vor den Obersten Gerichtshof unter anderem damit begründet, dass die Ehe der Fortpflanzung diene. Dieses Argument wiesen die Richter nun zurück: "Die Fortpflanzung ist kein grundlegender Bestandteil der Ehe", teilte Richter Fernando Franco mit.

Mit dem Urteil ist der Rechtsstreit zwischen der konservativen Staatsregierung und der linken Regierung der Hauptstadt jedoch noch nicht beendet. Das Gericht will am Montag noch über die Regelung entscheiden, die homosexuellen Ehepaaren die Adoption von Kindern erlaubt. Die mexikanische Regierung hatte ihre Klage auch damit begründet, dass dieser Passus die Rechte der möglichen Adoptivkinder missachte.

In Mexiko-Stadt war das Gesetz zur Homo-Ehe im Dezember beschlossen worden und im März in Kraft getreten. Die mexikanische Hauptstadt war damit in ganz Lateinamerika der erste Stadtbezirk, in dem homosexuelle Paare heiraten durften. In dem katholisch geprägten Land stieß die Regelung auf heftige Kritik, die Regierung Calderóns legte umgehend Widerspruch gegen das Gesetz ein. Seit März haben sich in Mexiko-Stadt mehr als 300 lesbische und schwule Paare das Ja-Wort gegeben. Als erste heirateten zwei Frauen unter dem neuen Gesetz.

Argentinien hatte im vergangenen Monat als erstes Land Lateinamerikas die Homo-Ehe eingeführt. Die von der Regierung unter Präsidentin Cristina Kirchner unterstützte Reform räumt gleichgeschlechtlichen Paaren dieselben Rechte ein wie heterosexuellen Paaren, etwa bei der Sozialversicherung oder der Elternzeit. Schwule und lesbische Ehepaare dürfen zudem Kinder adoptieren. Auch im ebenfalls katholischen Argentinien hatte es vor allem seitens der Kirche heftige Proteste gegen das Gesetz gegeben.

(AFP/born)
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