Merkel dankt Franzosen "Das ist ein Zeichen unglaublicher Freundschaft und Hilfe"

Seyne-les-Alpes · Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Mittwoch in der Region des Absturzortes in Südostfrankreich eingetroffen. Eine sichtlich bewegte Kanzlerin bedankte sich bei den Franzosen für ihren großzügen Einsatz und ihre Hilfe.

Germanwings-Katastrophe: Angela Merkel am Ort des Unglücks
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Rettungskräfte stehen Spalier, als die Kanzlerin in der Nähe der Absturzstelle in den französischen Alpen eintrifft. Angela Merkel steigt aus einem grauen Hubschrauber der französischen Luftwaffe. Mit ihr treffen auch der französische Staatspräsident François Hollande und der spanische Regierungschef Mariano Rajoy auf dem Feld südlich der Kleinstadt Seyne-les-Alps ein.

Die drei werden von den Verwaltungschefs der Region begrüßt, unter ihnen Bürgermeister Françis Hermitte und die Präfektin Patricia Willaert in ihrer dunkelblauen Amtstracht mit Hut. Merkel nimmt sich viel Zeit für die Rettungskräfte. Sie schreitet ihre Reihen ab, schüttelt Hände. Lange unterhält sie sich mit einzelnen Helfern: Bergretter der Gendarmerie, Rotkreuz-Sanitäter, Feuerwehrmänner, Zivilschutzkräfte und Soldaten. Dann ziehen sie sich zum Gespräch in einem erst am Morgen aufgebauten Zelt zurück.

Erste Angehörige treffen ein

Merkel dankte den Polizisten, Gendarmen, Feuerwehrleuten, Sanitätern, Soldaten für deren Einsatz. "Das ist ein Zeichen unglaublicher Freundschaft und Hilfe. Wir sind sehr dankbar", sagte Merkel.

Am Rand von Seyne-les-Alpes fährt zur selben Zeit eine Limousine mit abgedunkelten Scheiben durch eine Polizeisperre zu einer Sporthalle, die als Kapelle für die Opfer des Airbus-Absturzes vom Dienstag eingerichtet wurde. Sie bringt möglicherweise erste Angehörige der 150 Todesopfer zu der behelfsmäßig eingerichteten Gedenkstätte.

In dem 1500-Seelen-Ort sind alle Vorbereitungen für ihre Unterbringung getroffen. Auch Hotels und Leute aus der Region haben kostenlose Plätze angeboten. Die Anteilnahme ist groß.

"Wie viele Familienväter sind denn schon da?" fragt Hollande einen Einsatzleiter. Die ersten treffen gerade ein, antwortet dieser, das Gespräch wird live im Fernsehen übertragen. "Die Gemeinden tun alles, was sie können." Schon kurze Zeit nach dem Absturz am Dienstag seien die Einsatzkräfte mobilisiert worden. Notfallpläne seien sofort ausgelöst, ein Krisenstab gebildet worden. "Sie haben ja gesehen, wie schwierig das Gelände ist."

Merkel, Hollande und Rajoy sind nur wenige Stunden in der Bergwelt mit dem Unglücksmassiv, dem Tête de l'Estrop (2961 Meter). Dann werden sie in ihre Hauptstädte zurückfliegen. Zurück bleibt die Trauer der Angehörigen und die Betroffenheit in der Region.

(dpa)
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