Grenze USA - Mexiko Mehrfach abgeschobener Migrant springt in den Tod

Mexiko-Stadt · Ein offenbar mehrmals aus den USA ausgewiesener Mexikaner hat am Dienstag in Sichtweite der US-Grenze Suizid begangen. Der 44-jährige Mann aus dem Bundesstaat Sinaloa hat sich von einer Brücke 30 Meter in die Tiefe gestürzt.

Das teilten die mexikanischen Behörden mit. Nach Angaben von Zeugen war der Mann sehr verzweifelt, nachdem er dreimal ausgewiesen worden sei. Helfer brachten demnach den leblosen Körper in ein lokales Krankenhaus, wo nur noch der Tod festgestellt wurde. Identifiziert wurde der Mann laut der Zeitung anhand von Dokumenten, die er in einer Plastiktasche bei sich trug. Daraus ginge hervor, dass er kurz zuvor aus den USA abgeschoben wurde, teilten die lokalen Behörden mit.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die neue rigorose Abschiebepolitik der US-Regierung. Diese hatte erst am Dienstag Regelungen zu Abschiebungen verschärft. So will die Regierung von US-Präsident Donald Trump unter anderem mit großflächigen Razzien gegen illegale Einwanderer vorgehen. Heimatschutzminister John Kelly erteilte dem Grenzschutz und den Einwanderungsbehörden entsprechende Anweisungen, um deutlich mehr illegale Einwanderer des Landes zu verweisen.

Die Priorität bei den Abschiebungen liegt demnach auf illegal im Land lebenden Menschen, die wegen Verbrechen verurteilt oder auch lediglich angeklagt oder verdächtigt sind. Aber auch andere "Illegale", die unter Präsident Barack Obama nicht sonderlich um ihren Aufenthalt im Land bangen mussten, sollen nun verschärft verfolgt werden. Die oppositionellen Demokraten und Menschenrechtsgruppen verurteilten die Maßnahmen als Politik der "Massenausweisungen".

Kelly ordnete zudem die Einstellung von insgesamt 15.000 neuen Mitarbeitern durch die Grenzschutz- und Einwanderungsbehörden an. Ferner verfügte er, dass sein Ministerium unverzüglich mit der Planung des Baus einer durchgehenden Mauer an der Grenze zu Mexiko beginnt.

(felt/KNA/AFP)
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