Terrormiliz Großrazzia gegen mutmaßliche IS-Terroristen in Österreich

Wien · Mit einer groß angelegten Razzia ist die österreichische Polizei Medienberichten zufolge am Freitag gegen mutmaßliche Islamisten vorgegangen. Wie die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf Polizeikreise berichtete, durchsuchten rund 500 Beamte seit den frühen Morgenstunden Wohnungen, Gebetsräume und Moscheen in Wien, Graz und Linz.

Dem Bericht zufolge wurden rund 20 Haftbefehle erteilt. Ob bei der Razzia Festnahmen erfolgten, war zunächst unklar. Die Polizeiaktion richtete sich laut APA vor allem gegen einen "Hassprediger" aus Bosnien. Wie die "Kronen Zeitung" berichtete, geht es bei den Ermittlungen um die Anwerbung von Kämpfern und die Finanzierung der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS).

Der IS hat weite Teile von Syrien und dem Irak erobert und in dem Gebiet ein sogenanntes Kalifat ausgerufen, einen islamistischen Gottesstaat. Die österreichischen Behörden wollten sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu der Razzia äußern.

Nach Angaben des österreichischen Innenministeriums sind bereits rund 150 Menschen aus Österreich nach Syrien oder in den Irak gereist oder bei der Ausreise gestoppt worden. 60 von ihnen sind demnach inzwischen nach Österreich zurückgekehrt, 30 wurden getötet. Im April hatte der Fall zweier junger Mädchen für Schlagzeilen gesorgt, die nach Syrien gereist waren und ihren Eltern gesagt hatten, sie wollten dort "für den Islam kämpfen".

(AFP)
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