Bacilio Juracan angezündet Mob lyncht Bürgermeister in Guatemala

Guatemala-Stadt · Eine aufgebrachte Menschenmenge hat im Westen Guatemalas einen Dorfbürgermeister gelyncht. Der 43-jährige Bacilio Juracan sei im Ort Concepción von dem Mob angezündet worden, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag mit. Hintergrund war eine Attacke auf dessen politischen Rivalen Lorenzo Sequen, für den die Dorfbewohner Juracan verantwortlich machten.

Sequen war am Sonntag mit Verwandten in einem Kleinlaster unterwegs, als rund zehn bewaffnete und maskierte Männer das Feuer auf sie eröffneten. Seine Tochter und seine Nichte, beide 17 Jahre alt, wurden tödlich getroffen, mindestens fünf weitere wurden verletzt, darunter Sequen.

Auch Fahrzeuge und Gebäude angezündet

Stunden später umzingelten Hunderte wütende Menschen das Rathaus und ein Haus, in dem Juracan Zuflucht gesucht hatte. Nachdem sie ihn zu fassen bekamen, verbrannten sie ihn. Zudem zündeten sie Fahrzeuge und mindestens sechs Gebäude an.

Juracan war am 6. September im Amt des Bürgermeisters von Concepción bestätigt worden, Sequen trat als Kandidat einer Oppositionspartei an. Letzterer hatte vor der Polizei ausgesagt, er sei mehrere Male von den Behörden bedroht worden, nachdem er Prüfung der Ausgaben der Dorfregierung gefordert hatte. Einem Polizeibericht zufolge war es jedoch ein anderer Ex-Kandidat, der seine Nachbarn zur Attacke auf den Bürgermeister anstiftete. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Lynchmorde kommen in ländlichen Gebieten Guatemalas mit schwacher Polizeipräsenz häufig vor.

(ap)
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