Untersuchungskommission Hätte Anschlag von Manchester verhindert werden können?

Manchester · Der Selbstmordanschlag auf ein Popkonzert in Manchester im Mai hätte nach Einschätzung einer unabhängigen Untersuchungskommission möglicherweise verhindert werden können. Gegen den Attentäter sei im Vorfeld nicht ermittelt worden – obwohl dies möglich gewesen wäre.

Diese Fotos zeigen den Manchester-Attentäter Salman Abedi
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Foto: dpa, fgj

Der Selbstmordanschlag auf ein Popkonzert in Manchester im Mai hätte nach Einschätzung einer unabhängigen Untersuchungskommission möglicherweise verhindert werden können. Gegen den Attentäter sei im Vorfeld nicht ermittelt worden — obwohl dies möglich gewesen wäre.

Der Anwalt David Anderson veröffentlichte am Dienstag das Ergebnis seiner Ermittlungen im Auftrag des Innenministeriums und erklärte darin, mit vorhandenen Informationen hätte anders umgegangen werden müssen. Ein Selbstmordattentäter hatte gegen Ende des Konzerts der Sängerin Ariana Grande 22 Menschen mit in den Tod gerissen.

Anderson schrieb in seinem Bericht, Polizei und Geheimdienst hätten trotz zahlreicher extremistischer Aktivitäten die meisten geplanten Anschläge verhindert. Gegen den Attentäter von Manchester sei zum Zeitpunkt der Tat am 22. Mai aber nicht aktiv ermittelt worden. Der Anwalt erklärte, der Geheimdienst MI5 habe Monate zuvor Informationen erlangt, die zu Ermittlungen gegen den späteren Attentäter hätten führen können, "wenn ihre wahre Bedeutung erkannt worden wäre".

Es sei nicht klar, ob solche Ermittlungen den Anschlag verhindert hätten, erklärte Anderson. Der Geheimdienst glaube, der Selbstmordattentäter hätte nicht gestoppt werden können.

(ap)
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