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Erneut Atomleck in Fukushima "Hätten Überlaufen verhindern müssen"

Tokio · Aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima ist erneut radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gelangt. Wie der Betreiber Tepco am Donnerstag sagte, stellten Arbeiter bei einem Kontrollgang fest, dass Wasser aus einem offenbar übergelaufenen Tank tropfte.

Tepco zeigt neue Bilder aus Fukushima
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Tepco schätzt die ausgetretene Wassermenge auf mindestens 430 Liter. Es sei über eine Sperre gelaufen und anschließend durch eine Rinne ins Meer gelangt, hieß es weiter.

Nach dem Super-Gau im Jahr 2011 als Folge eines schweren Erdbebens und eines anschließenden Tsunamis wurden riesige Mengen Wasser benötigt, um die geschmolzenen Reaktorkerne in Fukushima zu kühlen.
Die Lagerung dieses verseuchten Wasser in gut 1000 Tanks auf dem Gelände der Anlage hat seitdem immer wieder für Probleme gesorgt. Der jüngste Vorfall ist zumindest von der Menge her etwas undramatischer als frühere Pannen.

Tepco-Sprecher Masayuki Ono räumte am Donnerstag aber Versäumnisse ein: Der Tank sei auf unebenem Gelände aufgestellt und ohne Pegelstandanzeige versehen gewesen. Arbeiter hätten daraufhin den fast vollen Behälter weiter mit verseuchtem Wasser aufgefüllt, als die Lagerkapazitäten eng wurden. "Wir hätten dieses Überlaufen vermeiden können und müssen", sagte Ono.

Diese jüngste Panne sei symbolisch für die Art und Weise, wie Tepco mit der Katastrophe von 2011 umgehe, sagte Tetsuro Tsutsui, ein Experte für Industriebehälter, der in einem Bürgerkomitee Vorschläge für die Sicherheit von Fukushima ausarbeitet. Es sei "undenkbar", die Tanks bis oben hin zu füllen oder sie auf unebenem Grund aufzustellen. "Aber das scheint die Routine in Fukushima Dai-ichi zu sein", kritisierte er.

Kayoko Nakamura, ein Mitglied der japanischen Atomaufsichtsbehörde, kritisierte, dass es einigen Tepco-Managern an Basiswissen über radioaktive Strahlung fehle. "Ich glaube wirklich, sie sollten sich angemessene Erfahrung und Engagement zulegen", meinte sie.

(REU)
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