Urlauber im Nationalpark gestorben Hantavirus: Zwei Todesfälle in Kalifornien

Kalifornien · In diesem Jahr sind in Deutschland so viele Menschen wie noch nie am Hantavirus erkrankt. Die Erreger lösen bei Erkrankten hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen aus. In einem kalifornischen Nationalpark sind jetzt zwei Urlauber an dem Virus gestorben.

 Die Urlauber waren im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien unterwegs. 1700 Besucher, die dort in den vergangenen Wochen waren, wurden informiert.

Die Urlauber waren im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien unterwegs. 1700 Besucher, die dort in den vergangenen Wochen waren, wurden informiert.

Foto: dpa, Kenny Karst , Handout

In Deutschland verbreiten vor allem Rötelmäuse die Hantaviren. Dieses Jahr gibt es hier besonders hohe Fallzahlen.

Zwei Menschen sind bei ihrem Camping-Urlaub im kalifornischen Yosemite-Nationalpark an Hantaviren gestorben. Nach Mitteilung der Parkverwaltung überlebte ein weiterer mit dem Erreger infizierter Mensch die Erkrankung. Rund 1700 Besucher, die in den vergangenen Wochen in den Zelthütten des Naturparks übernachtet hatten, seien jetzt auf die mögliche Infektionsgefahr hingewiesen worden, berichtete die US-Zeitung "Los Angeles Times" am Dienstag.

So viele Erkrankungen wie nie

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in diesem Jahr bis Anfang August sogar schon 2261 Menschen erkrankt - so viele wie noch nie seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001. "Das ist aber nicht ungewöhnlich", sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher am Mittwoch. Die Zahlen schwankten von Jahr zu Jahr, alle zwei bis drei Jahre seien sie besonders hoch. Todesfälle seien 2012 bislang nicht gemeldet worden.

Bislang war 2010 mit 2016 gemeldeten Infizierten nach RKI-Angaben in Deutschland das Rekordjahr. Damals starben zwei Menschen an den Folgen der Krankheit. Beispielsweise Baden-Württemberg und das Münsterland seien als Hantavirus-Hochburgen bekannt. Glasmacher betonte: "Todesfälle in Deutschland sind absolute Einzelfälle."

Es gibt verschiedene Typen von Hantaviren, die unterschiedlich schwere Krankheitsverläufe verursachen können.

Nach Informationen der amerikanischen Behörde zur Seuchenkontrolle (CDC) sind in den USA zwischen 1993 und 2011 insgesamt 587 der Erkrankungen bekannt geworden. Etwa jede dritte davon endete tödlich.

Weltweites Virus

Hantaviren kommen weltweit vor. Sie werden in Deutschland vor allem über Rötelmäuse verbreitet, die die Erreger über Kot und Urin ausscheiden. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen, etwa bei Holzarbeiten im Wald und Garten sowie beim Reinigen von Kellern, Schuppen und Ställen.

Nach einer Inkubationszeit von einer bis sechs Wochen führt der Erreger bei Erkrankung zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen. Die Viren können in schlimmen Fällen auch die Lunge oder Nieren befallen und Blutungen auslösen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort