Fotos Helmut Michelis in Haiti
Unser Reporter Helmut Michelis berichtete im Januar und Februar aus Haiti. Der Einsatz hat Narben hinterlassen. Die Bilder der Zerstörung und des Elends - sie bleiben im Kopf.
Eines dieser Bilder, die nicht weichen wollen, zeigt diese Puppe, der ein Arm und ein Bein fehlen. Unter ihr in den Trümmern, auf dem Gelände einer Schule bei Carrefour, starben 500 Kinder. Wohl auch das Mädchen, dem diese Puppe einst gehörte.
Die sechsjährige Djenica Maze. Ihre Mutter ist bei dem Beben ums Leben gekommen. Jetzt lebt sie bei ihrer Oma.
Das Kirchenschiff der Kathedrale. Einst solide, nun in Trümmern.
Aus den Trümmern steigt Staub aus. Helfer und Passanten benötigen einen Atemschutz.
Ein Trümmerfeld. Ein Torso. Die Helfer machen weiter. Sie suchen nach Überlebenden.
Elend auf der Straße. Eine verletzte Frau starrt ins Leere. Vor ihr sitzt ein Baby nackt auf den Steinen. Es stinkt. Fliegen surren.
Einsam und verloren. Das Beben hat viele Kinder zu Waisen gemacht.
Hier war mal eine Schule. Auf dem Boden liegen Schreibhefte und Papier. Es steht kein Stein mehr auf dem anderen.
Mickey Mouse hieß hier einst die Schüler willkommen.
Die Kinder malen Bilder. In ihren Augen ist noch immer die Angst zu sehen.
Alle Helfer gehen behutsam miteinander um.
Ärzte operieren im Minutentakt. „Hinterm Mundschutz sehe ich das normalerweise mit Distanz“, sagt einer.
Aber wer als Helfer oder Journalist bereits Katastrophengebiete besucht hat, weiß: "Der Zusammenbruch kommt unweigerlich, wenn Du Deine Aufgabe erfüllt hast und wieder zum Nachdenken kommst."
Bilder, die Hoffnung machen. Die Kindernothilfe hat ein Kinderdorf eröffnet. Hier sollen die Kleinen für ein paar Stunden spielen und das Grauen vergessen.