Nach Heroin-Überdosis zurückgelassen Callgirl weist Vorwürfe wegen Tod von Google-Manager zurück

Los Angeles · Das Callgirl, das einem Google-Manager auf dessen Yacht eine Überdosis Heroin gespritzt haben soll, hat vor einem Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien auf nicht schuldig plädiert. Das Gericht in Santa Cruz ordnete am Mittwoch dennoch an, dass die 26-jährige Alix Tichelman weiter in Haft bleiben müsse. Die Kautionssumme von 1,5 Millionen Dollar kann die Frau nicht aufbringen.

 Alix Tichelmann, Callgirl aus Kalifornien.

Alix Tichelmann, Callgirl aus Kalifornien.

Foto: dpa, tm cs kde

Tichelman ist wegen Totschlags, Heroin-Besitzes, Prostitution und anderer Straftaten angeklagt. Sie war Anfang Juli festgenommen worden, weil sie vergangenen November den Google-Manager Forrest Hayes nach einer Überdosis hilflos zurückgelassen haben soll. Tichelman soll mit dem 51-Jährigen regelmäßig gegen Geld Sex gehabt haben. Die beiden lernten sich über eine Internetseite kennen, auf der junge Frauen wohlhabenden Männern für mehrere tausend Dollar im Monat ein festes Verhältnis anbieten.

Für die Festnahme lockten die Ermittler Tichelman mit einer Kontaktaufnahme über die dubiose Internetseite an. Als das Callgirl zu dem vereinbarten Treffen in einer luxuriösen Hotelanlage in Santa Cruz erschien, wartete dort allerdings kein Freier, sondern die Polizei.

Bei den Heroin-Vorwürfen stützen sich die Ermittler auf ein an Bord von Hayes' Yacht beschlagnahmtes Überwachungsvideo. Die Aufnahmen vom November 2013 zeigen, wie Tichelman dem Google-Manager eine Spritze setzt und der 51-Jährige daraufhin in Ohnmacht fällt. Statt zu helfen oder den Notarzt zu rufen, habe die Frau in aller Ruhe ihre Sachen einschließlich des Heroins und der Spritze zusammengepackt, ihr Glas Wein ausgetrunken und das Schiff verlassen, berichtete die Polizei. Die Leiche des verheirateten Vaters von fünf Kindern wurde am nächsten Tag gefunden.

Tichelmans Anwalt Larry Biggam sagte am Mittwoch vor Journalisten, dass seine Mandantin keinerlei Absichten gehabt habe, Hayes zu verletzen oder gar zu töten. Die beiden hätten im gegenseitigen Einverständnis Drogen genommen. "Es ist unfair und einfach falsch, die Schuld für den Tod voll auf Alix Tichelman zu schieben", sagte Biggam.

(DEU)
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