Menschliches Versagen bei Hinrichtung Intravenöser Zugang bei Clayton Lockett war falsch gelegt

Washington · Nach dem qualvollen Tod eines Häftlings durch eine Giftspritze hat eine Behörde im US-Bundesstaat Oklahoma vor allem menschliche Fehler als Grund für die verpfuschte Hinrichtung genannt.

 Der qualvolle Tod des Clayton Lockett war durch menschliche Fehler verursacht.

Der qualvolle Tod des Clayton Lockett war durch menschliche Fehler verursacht.

Foto: ap

In ihrem am Donnerstag vorgelegten Bericht macht Oklahomas Behörde für Öffentliche Sicherheit vor allem einen falsch gesetzten intravenösen Zugang als Ursache für den leidvollen Tod von Clayton Lockett verantwortlich. Lockett wand sich am 29. April 43 Minuten lang im Todeskampf vor Schmerzen, bis er schließlich einen tödlichen Herzinfarkt erlitt.

Wie der Bericht festhält, hatten der Arzt und ein Helfer große Schwierigkeiten eine geeignete Stelle für den Tropf zu finden. Schließlich sei der Zugang an eine Vene in der Leistengegend gelegt worden. Erst nach 20 Minuten, als der Todeskandidat sich zu bewegen begann, bemerkte demnach der Arzthelfer, dass der Zugang nicht funktionierte. Ein Teil des Giftcocktails sei von einem Spanntuch aufgesaugt worden, heißt es in dem Bericht. Der Versuch, den Zugang an anderer Stelle zu platzieren, scheiterte. Eigentlich hätte die Hinrichtung nur zehn Minuten dauern dürfen.

In den USA häuften sich zuletzt misslungene Hinrichtungen, weil es wiederholt Probleme mit kaum erprobten Giftcocktails gab. Lange verwendete Mischungen stehen in den USA nicht mehr zur Verfügung, weil europäische Pharmakonzerne sich weigern, für Exekutionen das Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Die Behörde in Oklahoma kam nun zu dem Schluss, dass die Probleme mit dem Tropf es unmöglich machten, die Rolle des verwendeten Giftcocktails bei der misslungenen Hinrichtung zu bestimmen.

Die Behörde empfahl unter anderem eine bessere Ausbildung des bei Hinrichtungen anwesenden medizinischen Personals. Locketts Anwalt sagte, der Behördenbericht werfe mehr Fragen auf als er beantworte. "Als die Hinrichtung offensichtlich schief lief, hätte sie gestoppt werden müssen", sagte der Anwalt Dale Baich. Er forderte Konsequenzen für denjenigen, der den Fortgang der Hinrichtung anordnete.

(DEU)
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