Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz Mehrere Menschen sterben bei Hochhaus-Brand in London

London · Bei einem Brand in einem Hochhaus in London sind mehrere Bewohner ums Leben gekommen. Noch immer steht das 27-stöckige Gebäude in Flammen. Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.

Im Zentrum Londons steht ein 27-stöckiges Hochhaus in Flammen. Der Wohnkomplex brennt seit dem frühen Mittwochmorgen lichterloh. In einem ersten Statement erklärte die Feuerwehr, mehrere Menschen seien ums Leben gekommen. Wie viele genau könne zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gesagt werden. Die Brandbekämpfer sind eigenen Angaben zufolge mit 200 Leuten und 40 Löschfahrzeugen im Einsatz. Das Haus im Westen der britischen Hauptstadt brenne vom zweiten bis zum 27. Stock. Die Ursache sei noch unklar. Nach BBC-Informationen befinden sich in dem Gebäude immer noch Menschen. Auf Bildern vom Unglücksort war unter anderem eine Person am Fenster zu sehen.

Anwohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass die Feuerwehr große Probleme habe, das Flammenmeer des 27-stöckigen Hauses zu löschen. Dort sollen auch viele Familien mit Kindern leben.

London: Brand im Grenfell-Hochhaus
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Großbrand in Londoner Hochhaus

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Die Polizei erklärte, es würden mehrere Menschen wegen Rauchvergiftung behandelt. Nach Angaben der Rettungskräfte vor Ort gibt es bisher mindestens 50 Verletzte, die zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser gebracht wurden. Die Evakuierungsmaßnahmen liefen weiter. Wegen des Brandes wurde am frühen Morgen die A4 in beide Richtungen gesperrt - die Straße verbindet das Stadtzentrum von London mit dem Flughafen Heathrow.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan sprach von einem bedeutendem Vorfall. Die britischen Behörden bezeichnen ein Ereignis so, wenn die Lage die Umsetzung besonderer Vorkehrungen durch einen oder mehrere Rettungsdienste erfordert.

Augenzeugen berichteten auf Twitter ebenfalls von einem großen Brand im Grenfell Hochhaus. Es seien Schreie zu hören. Menschen seien aus dem brennenden Gebäude gesprungen.

Fernsehmoderator George Clark, der in der Nähe wohnt, sagte dem Sender BBC Radio 5, er könne Menschen ganz oben auf dem Hochhaus sehen. Er habe zunächst gedacht, dass eine Alarmanlage in einem Auto angegangen sei und habe dann die Glut durch die Fenster gesehen. "Ich wurde mit Asche bedeckt, so schlimm ist es. Ich bin 100 Meter weg und ich bin vollständig mit Asche bedeckt."

Der Schauspieler Tim Downie, der 600 Meter vom Ort entfernt wohnt, sagte der britischen Nachrichtenagentur Press Association, er befürchte, das Hochhaus könne zusammenbrechen. "Es ist entsetzlich. Das ganze Gebäude ist in Flammen gehüllt. Es ist verloren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor dieses Gebäude zusammenbricht."

Die Polizei twitterte, die Gegend nordwestlich vom Hyde Park solle gemieden werden. Dan Daly von der Feuerwehr sagte, die Feuerwehrleute würden Atemmasken tragen, die Arbeit sei extrem hart und die Bedingungen sehr schwierig. "Das ist ein großer und sehr schwerwiegender Vorfall." Man habe zahlreiche Helfer und Spezialisten entsandt. Die Beamten wurde eigenen Angaben zufolge am Mittwoch kurz nach 01.00 Uhr (Ortszeit) alarmiert.

Nach Angaben des Stadtbezirks Royal Borough of Kensington and Chelsea sind in dem Hochhaus 120 Wohnungen. Er wurde 1974 errichtet und umfassend modernisiert.

(th/dpa/AFP/ap)
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