"Ayko zu Tode erschreckt" Besitzer zeigt Polizisten an, die Hund aus Hitze-Auto gerettet haben

Basel · Ein Fall von Tierquälerei erhitzt derzeit in der Schweiz die Gemüter – allerdings ist unklar, wer das Tier nun wirklich gequält hat. Die Polizei rettete einen Hund aus einem heißen Auto. Der Besitzer von Ayko greift nun aber die Polizisten an.

 Ayko wurde von der Polizei gerettet — oder auch nicht.

Ayko wurde von der Polizei gerettet — oder auch nicht.

Foto: Kantonspolizei Basel-Stadt

Ein Fall von Tierquälerei erhitzt derzeit in der Schweiz die Gemüter — allerdings ist unklar, wer das Tier nun wirklich gequält hat. Die Polizei rettete einen Hund aus einem heißen Auto. Der Besitzer von Ayko greift nun aber die Polizisten an.

Sein Hund Ayko habe immer noch Glassplitter im Fell, berichtet Georg Somlo dem Schweizer "Blick". "Zu Tode erschreckt" habe die Polizei seinen Schlittenhund, als die Beamten die Scheibe eingeschlagen haben, um Ayko aus dem heißen Auto zu retten.

Somlo will aber von einer "Rettung" nichts wissen. Er spricht selber von Tierquälerei, wenn er berichtet, wie die Kollegen von der Kantonspolizei Basel-Stadt seinen Hund behandelt hätten. Nachdem er selbst angezeigt wurde, holt er nun zum Gegenschlag aus — und will selber Anzeige wegen "Sachbeschädigung und Tierquälerei" einreichen.

Vernachlässigung und Tierquälerei

Während die Polizei nämlich mitteilte, dass sich derjenige wegen Vernachlässigung und Tierquälerei strafbar mache, der Tiere in einem überhitzten Auto zurücklasse, will Aykos Herrchen davon nichts wissen. Er habe sein Auto extra unter Bäume im Schatten geparkt und alle vier Seitenfenster zehn Zentimeter geöffnet, sogar ein Innenthermometer habe er angebracht. Erst waren es 31,5, später sogar 29 Grad — "also keine Rede von Überhitzung", wie der Hundehalter meint.

Außerdem sei das Auto deutlich kühler gewesen als die Dachgeschosswohnung, in der Somlo und sein Tier leben. Da seien es 36 Grad gewesen, das habe er seinem Hund nicht zumuten wollen. Bevor er ihn im Auto ließ, habe er Ayko sogar noch im Fluss Birs baden lassen. Als er dann zurückgekommen sei, sei er von Passanten "übel beschimpft worden", ganz zu schweigen von dem Schock, den er erlitten habe, als er das aufgebrochene Auto sah, in dem seine Sachen durchwühlt wurden und der Hund fehlte.

Die Polizei rechtfertigt sich dennoch für ihr Vorgehen. "So handeln wir nur, wenn wir keine andere Möglichkeit sehen", sagte Polizeisprecher Martin R. Schütz dem "Blick".

Wie gefährlich die Hitze für Hunde im Auto ist, erfahren Sie auch hier.

(spol)
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