Offenbar erste Hungertote Hungrige Nordkoreaner attackieren Sicherheitskräfte

Seoul (RPO). Offenbar erhebt sich das hungernde Volk in Nordkorea: Wegen der anhaltenden Lebensmittelknappheit in Nordkorea ist es in dem verarmten kommunistischen Land nach südkoreanischen Medienberichten zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.

Kim Jong Il abgemagert und blass
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Die Zeitung "JoongAng Daily" berichtete am Dienstag unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst, dass es "an einigen Orten" Unruhen gegeben habe. Die nordkoreanische Regierung habe diese aber offenbar unter Kontrolle gebracht. Die Zeitung "Daily NK" berichtete am Dienstag in ihrer Onlineausgabe von einem Angriff auf nordkoreanische Sicherheitskräfte in der Stadt Pyongsung. Wütende Bewohner hätten am Montag eine Patrouille auf dem Markt der Stadt attackiert.

Den Berichten zufolge nahmen die Unruhen zu, seitdem die nordkoreanische Währung Won im vergangenen November überraschend abgewertet und die Lebensmittelkrise in dem Land dadurch verschlimmert wurde. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, dass Menschen in den Gebieten nahe der nordkoreanisch-chinesischen Grenze an Hunger gestorben seien.

In den 1990er Jahren waren in dem isolierten Land hunderttausende Menschen bei Hungersnöten gestorben. Im vergangenen Oktober warf die Uno der Führung in Pjöngjang vor, fast einem Drittel ihrer 24 Millionen Bürger mit dem Recht auf Nahrung eines der wichtigsten Menschenrechte zu verwehren. Mitte Januar akzeptierte Nordkorea nach zweijähriger Unterbrechung wieder Lebensmittelhilfen aus Südkorea. Seoul hatte bereits im Oktober angeboten, 10.000 Tonnen Getreide in den Norden zu schicken.

(AFP/felt)
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