1,3 Millionen Menschen ohne Strom Hurrikan "Katrina" fordert sieben Menschenleben

Miami · Der Hurrikan "Katrina" hat in Florida mindestens sieben Menschen das Leben gekostet, eine fünfköpfige Familie wurde nach einem Bootsausflug vermisst. Der Wirbelsturm fegte mit Windgeschwindigkeiten von rund 150 Stundenkilometern über den Süden des US-Staats hinweg, deckte zahlreiche Dächer ab und verwüstete drei Wohnwagenparks.

"Katrina" fegt über Florida hinweg
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Foto: AP

Am Freitagmorgen wurde "Katrina" zunächst zu einem tropischen Sturm herabgestuft, gewann im Laufe des Tages aber wieder an Kraft.

Drei Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein 79-jähriger Mann starb, als er gegen einen Baum fuhr. Drei weitere Personen ertranken. Die vermisste Familie mit drei Kindern im Alter zwischen vier und 17 Jahren war am Donnerstagmorgen Segeln gegangen, aber nicht an ihrem Ziel in Cape Coral an der Südwestküste Floridas angekommen. Die heftigen Windböen behinderten die Suche, erklärte Jeff Smith von der Küstenwache.

Der Touristenort Miami Beach wirkte am Donnerstag verlassen wie eine Geisterstadt. Eine in Bau befindliche Straßenbrücke im Bezirk Miami-Dade stürzte ein, verletzt wurde niemand. Der Musiksender MTV sagte die für Donnerstag und Freitag geplanten Partys vor der Verleihung der MTV Music Awards ab.

Flüge fielen aus

Auf den Flughäfen von Miami und Fort Lauderdale fielen alle Flüge aus, etliche Touristen saßen in Miami Beach fest. In Miami-Dade wurden infolge eines Tornados rund 20 Flugzeuge beschädigt, auf einem Flughafen auf den Florida Keys erlitten ein Hangar und ebenfalls mehrere Maschinen Schäden.

Behörden befürchteten Überflutungen, nachdem in Teilen von Miami-Dade bis zu 30 Zentimeter Regen gefallen waren. In Key Biscayne mussten Dutzende Familien ihre Häuser verlassen, die teilweise einen Meter tief unter Wasser standen.

In dem Korridor, durch den "Katrina" nach Prognose des Nationalen Hurrikanzentrums in Miami ziehen sollte, leben knapp sechs Millionen Menschen. Die Einwohner des Küstenstaates hatten sich vor Eintreffen des Sturms mit Benzin und Lebensmitteln eingedeckt und Sandsäcke vor die Eingangstüren gelegt. "Katrina" befand sich am Freitagmorgen (Ortszeit) rund 80 Kilometer nördlich von Key West und bewegte sich Richtung Westen.

Die Hurrikan-Saison ist in Florida in diesem Jahr bislang glimpflich verlaufen. Nur ein Wirbelsturm, "Dennis", traf den US-Staat und richtete Schäden in Höhe von zwei Milliarden Dollar an. Die Schäden infolge des tropischen Sturms "Cindy" hielten sich in Grenzen. Im vergangenen Jahr wurde Florida von vier Wirbelstürmen heimgesucht, die Schäden in Höhe von schätzungsweise 46 Milliarden Dollar (37,5 Milliarden Euro) anrichteten.

(ap)
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