"Isaac" tötete schon vier Menschen auf Haiti Hurrikan-Warnung für die Floriday Keys

Key West · Nach seinem Zug über Haiti und Kuba hat sich der Tropensturm "Isaac" am Sonntag den Florida Keys genähert. Die Bewohner der Inselkette im Süden des US-Staates schützten ihre Häuser mit Sandsäcken und Brettern, tausende flüchteten vor dem herannahenden Sturm in Richtung Norden. Für die Keys wurde eine Hurrikan-Warnung herausgegeben. Meteorologen rechneten damit, dass erste Auswirkungen von "Isaac" schon am Sonntagmorgen (Ortszeit) auf den Inseln spürbar seien würden.

Hurrikan "Isaac" bedroht Florida
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"Isaac" wirbelt auch den Nominierungsparteitag des US-Republikaners Mitt Romney durcheinander. Der erste Tag des Spektakels in Tampa in Florida, bei dem der schwerreiche Ex-Gouverneur Romney zum Herausforderer von Präsident Barack Obama gekürt werden soll, fällt am Montag ins Wasser.

Zwar soll der Parteitag am Montag formell eröffnet, dann aber sofort vertagt werden. Das Programm solle erst am Dienstag beginnen, sagte der Vorsitzende des Nationalen Komitees der Republikaner, Reince Priebus, am Samstag.

Die Sicherheit der rund 5000 Delegierte und Zehntausender weiterer Gäste gehe vor. Außerdem sei mit massiven Verkehrsproblemen zu rechnen. Vermutlich können viele der 50.000 Gäste wegen des Sturm nicht rechtzeitig nach Tampa einfliegen. Nach Gesprächen mit den Wetterdiensten und dem Gouverneur von Florida, Rick Scott, zeigte sich Priebus allerdings optimistisch, dass der Parteitag am Dienstag sein Programm aufnehmen könne.

Am Dienstag dürfte Romney auch offiziell nominiert werden. Am Donnerstag, dem Schlusstag, soll Romney dann seine große Rede halten.

Tote auf Haiti

In Haiti kostete "Isaac" mindestens vier Menschen das Leben. In dem ärmsten Land Amerikas, das vor zweieinhalb Jahren von einem Erdbeben schwer zerstört worden war, zerfetzte der Sturm bereits am Samstag zahlreiche Zelte und Behausungen in den Obdachlosenlagern. Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten die Niederungen. Bananenplantagen und Zuckerrohrfelder wurden verwüstet.

Am Samstagnachmittag erreichte "Isaac" im Bereich von Guantánamo Kuba. In Erwartung des Wirbelsturms waren im gesamten Osten Kubas und auf den südöstlichen Bahamas vor allem wegen der befürchteten Regenfälle Tropensturmwarnungen herausgegeben worden.

In der Dominikanischen Republik, an der "Isaac" in einigem Abstand vorbeigezogen war, kam es zu starken Regenfällen und Überschwemmungen. Mehr als 3000 Menschen mussten lokalen Zeitungsberichten zufolge in Sicherheit gebracht werden. Mehrere Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Vereinten Nationen und die zahlreichen in Haiti stationierten internationalen Hilfsorganisationen ergriffen umfassende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Auch zweieinhalb Jahre nach einem verheerenden Erdbeben leben in Port-au-Prince immer noch rund 200.000 Menschen in Obdachlosen-Zeltlagern.

Nach den Berechnungen der Meteorologen wird "Isaac" am Wochenende über Ost- und Zentralkuba nach Nordwesten weiterziehen, um von dort westlich an Florida vorbei in den Golf von Mexiko einzudringen. Dort könne er stärker werden und die Südküste der USA als Hurrikan erreichen.

(APD/dpa)
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