Nach Massaker an Studenten Sondereinheit entwaffnet Polizei in Iguala

Iguala · Nach dem Massaker an mindestens 28 Studenten greift die Bundespolizei bei den Ermittlungen im mexikanischen Iguala durch: Den als korrupt geltenden örtlichen Polizisten wurden die Waffen abgenommen, gegen 29 Personen läuft ein Strafverfahren.

Polizei und Militär entdecken Massengrab in Mexiko
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Foto: dpa, jn mam ms

Die örtlichen Beamten seien am Montag entwaffnet worden, teilten Behördenvertreter mit. Die eigens abgestellten Sicherheitskräfte sollen sich in die Suche nach den seit Tagen vermissten 43 Studenten einklinken. Nach der Entdeckung eines Massengrabs mit 28 verkohlten Leichen laufen zudem Ermittlungen, ob es sich bei den Toten um einige der Vermissten handeln könnte.

Vor gut einer Woche war es in der Stadt Iguala 200 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt zur Konfrontation zwischen protestierenden Studenten und der Polizei gekommen. Sechs Menschen wurden erschossen, zwölf weitere verletzt. Zudem wurden etliche Studenten von Polizisten abgeführt, wie ein Video belegt.

Danach wurden zunächst 57 junge Leute vermisst, bis einige nach Tagen wieder auftauchten. Von 43 fehlt jede Spur. Die meisten von ihnen sind Studenten am Lehrerkolleg Aytozinapa, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist.

Inzwischen laufen Strafverfahren gegen 29 Personen in dem Fall, darunter 22 Polizeibeamte. Drei der Verdächtigen sind auf der Flucht. Die Polizisten stehen im Verdacht, mit der örtlichen Verbrecherbande Guerreros Unidos zusammengearbeitet zu haben. Hinweise auf das Motiv für die Attacke auf die Studenten gebe es jedoch noch nicht, sagte Staatsanwalt Iñaky Blanco.

(ap)
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