Waldbrände Feuer wüten weiter in Italiens Urlaubsregionen

Rom · Touristen müssen in mehreren Urlaubsregionen Italiens weiterhin sehr vorsichtig sein. Denn noch immer wüten zahlreiche Wald- und Buschbrände. Laut Umweltschützern ist auch die Mafia mitverantwortlich.

Rauchsäulen über Italiens Stränden: Italien kämpft mit Bränden
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Rauchsäulen über den Stränden Italiens.

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Foto: dpa, EI wal pat

Am Montag rückte die Feuerwehr landesweit wieder zu mehr als 240 Einsätzen aus, wie sie auf Twitter mitteilte. Bilder von Stränden, über die Rauchwolken hinwegzogen, gab es auch am Wochenende: In Capalbio in der Toskana packten Besucher ihre Sachen zusammen, als am Sonntag nahe der Küste ein Feuer ausbrach.

Einen "glühenden Sonntag" erlebte laut Feuerwehr auch ein Ortsteil des weiter nördlich gelegenen Grosseto: Die Flammen hätten drei Gebäude beschädigt und 16 Autos zerstört, insgesamt wüteten die Brände auf einer Fläche von zwei Hektar.

In der Toskana wurden am Sonntag zwei Campingplätze evakuiert. Dabei habe es sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt, da der Wind die Richtung der Flammen nahe der Grenze zur Region Latium verändert habe, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Capalbio, Luigi Bellumori, der Nachrichtenagentur Ansa.

Kritisch sei die Lage nicht nur an der toskanischen Küste, sondern auch an der Küste von Salerno südlich von Neapel, am Vesuv und um Civitavecchia in der Nähe von Rom gewesen, teilte die Feuerwehr mit. Römer oder Touristen, die aus der Hauptstadt mit dem Zug zur Abkühlung ans Meer gefahren waren, steckten bis nach Mitternacht in Küstenorten wie Ladispoli und Santa Marinella fest. Wegen der Feuer musste der Bahnverkehr auf einigen Strecken unterbrochen werden.

In Italien ist in vier Wochen fast so viel Waldfläche verbrannt wie im gesamten vergangenen Jahr. Seit Mitte Juni sind nach Angaben des Umweltschutzverbandes Legambiente mehr als 26.000 Hektar verbrannt.

Betroffen von den Bränden ist auch Sizilien und die südliche Region Kalabrien. Umweltschützer werfen der Regierung in Rom und den einzelnen Regionen vor, zu wenig zu tun, um Bränden vorzubeugen.

Ursache der zahlreichen Feuer ist nicht nur das trockene Klima. Hinter den Waldbränden steckt laut Umweltschützern auch die Mafia, die illegal Müll verbrennt.

(beaw/dpa/AP)
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