Saudi-Arabien Cousins verhindern Anschlag und werden als Helden gefeiert

Washington · Mindestens drei Menschen hat ein Selbstmordattentäter am Freitag in Saudi-Arabien mit in den Tod gerissen. Dass es nicht noch mehr Opfer gab, ist offenbar zwei Cousins zu verdanken, die nun als Helden gefeiert werden. Ihr letztes Selfie, entstanden wenige Stunden vor dem Anschlag, verbreitet sich im Netz.

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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Foto: ap

Sie sollen einen Selbstmordattentäter der Terrormiliz IS daran gehindert haben, die schiitische Al-Anud-Moschee in der Stadt Dammam zu betreten: die beiden jungen Männer Abduljaleel Alarbash und Mohammed Hassan Ali bin Isa. Der Attentäter habe sein Auto vor der Moschee parken wollen, als Sicherheitskräfte auf ihn aufmerksam wurden, hieß es von offizieller Seite. Der Mann habe daraufhin seinen Sprengstoffgürtel noch im Auto gezündet — und drei Menschen mit in den Tod gerissen. Nach saudi-arabischen Medienberichten war der Selbstmordattentäter als Frau verkleidet gewesen.

Das saudische Innenministerium teilte mit, dass durch das Agieren der Sicherheitskräfte ein schlimmeres Blutbad verhindert werden konnte. Und diese Sicherheitskräfte sollen nach Medienberichten die beiden Cousins gewesen sein, die freiwillig Wache vor der Moschee hielten, da eine Woche zuvor bei einem Anschlag der Terrormiliz IS auf eine schiitische Moschee 22 Gläubige getötet worden waren. Einer der beiden, Abduljaleel Alarbash, war Student an einer Universität in Kansas. Und an seine dortigen Freunde schickte er auch sein letztes Selfie, das inzwischen auf Twitter verbreitet wird.

Das Bild zeigt die beiden Cousins auf dem Parkplatz vor der Moschee, rechts mit Sonnenbrille ist Abdujaleel Alarbash zu sehen, berichtete der lokale Sender KSN aus Kansas. Es soll zwei Stunden vor dem Anschlag aufgenommen worden sein. Alarbash war demnach in seine Heimat gereist, um Urlaub zu machen und zu heiraten. Später habe er wieder in die USA und an die Universität zurückkehren wollen.

Die beiden Cousins seien als Helden gestorben, zitiert CNN zudem aus einem Video-Statement des Vaters von Alarbash, das am Samstag veröffentlicht wurde. Demnach kamen bei dem Anschlag nicht nur die beiden Cousins ums Leben, sondern auch noch ein drittes Familienmitglied: Alarbashs Bruder Mohammed Jumah Alarbash.

(das)
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