Nachlässigkeit und verunreinigte Medikamente Mindestens 24 Menschen nach Augen-OP in Indien erblindet

Neu Delhi · In Indien ist ein Arzt wegen zwei Dutzend verpfuschter Augen-Operationen festgenommen worden. Das geht aus Behördenangaben und Medienberichten hervor.

So sieht die Welt mit einer Augenerkrankung aus
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Foto: absv/Friese

Mindestens 24 Menschen sind nach kostenlosen Eingriffen des Mediziners auf einem oder beiden Augen erblindet, wie Lokalpolitiker Abhinav Trikha am Freitag sagte. Zunächst war von mindestens 16 Menschen die Rede, die nach den Operationen des Grauen Stars erblindet seien. Im Laufe des Tages hätten mehr Menschen von Problemen berichtet, sagte der Lokalpolitiker.

Nach ersten Untersuchungen könnten sowohl Nachlässigkeit als auch verunreinigte Medikamente Grund für die verheerenden Eingriffe sein, sagte Trikha. Eine Erlaubnis für die Operationen, die im nordindischen Bundesstaat Punjab von einem medizinischen Hilfsprojekt geleitet wurden, habe es nicht gegeben. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Insgesamt hätten sich 49 Menschen am 4. November operieren lassen.

Bekannt geworden seien die Fälle erst, als die Opfer drei Wochen später ihre Verbände abnahmen und nicht sehen konnten. Einige seien mit schweren Augen-Infektionen zu ihnen ins Krankenhaus gekommen, sagte ein Arzt der Klinik dem Fernsehsender NDTV. Dass sie wieder sehen werden, sei sehr unwahrscheinlich, erklärte der Mediziner. Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse ein und Betroffene sehen wie durch einen Schleier.

(dpa)
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