Begleitet von Protesten Vergewaltiger von indischer Studentin freigelassen

Neu Delhi · Drei Jahre nach der Vergewaltigung und Ermordung einer Studentin in Neu Delhi ist einer der Täter unter Protesten aus der Haft entlassen worden.

 Zahlreiche Inder protestierten gegen die Freilassung des Vergewaltigers.

Zahlreiche Inder protestierten gegen die Freilassung des Vergewaltigers.

Foto: ap, TT RSI

Er habe seine dreijährige Jugendhaftstrafe abgesessen, sagte sein Anwalt AP Singh in Neu Delhi. Der heute 20-Jährige war zum Tatzeitpunkt noch minderjährig. Er bekam die Jugendhöchststrafe von drei Jahren. Den volljährigen Tätern droht die Todesstrafe.

Die junge Frau war am 16. Dezember 2012 in einem Bus entführt und darin von sechs Männern vergewaltigt und gefoltert worden. Sie starb knapp zwei Wochen später an ihren inneren Verletzungen. Das Verbrechen löste eine nie dagewesene Protestwelle aus. Tausende junge Inder demonstrierten gegen sexuelle Übergriffe.

Der Freigelassene solle eine neue Identität erhalten und zunächst vom Sozialamt betreut werden, berichteten indische Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Eine Vertreterin der staatlichen Frauenkommission versuchte im letzen Moment, die Entlassung des jungen Mannes vor dem höchsten Gericht zu stoppen. Sie sollte am Montag angehört werden, der Mann durfte gehen.

Zahlreiche Inder protestierten in Neu Delhi gegen seine Freilassung. Die Eltern des Opfers hatten wiederholt gefordert, der junge Mann müsse wie die anderen Täter bestraft werden. Er sei eine Gefahr für die Gesellschaft.

(lsa/dpa)
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