Inderin gibt Annonce auf "Suche vegetarischen Ehemann für meinen Sohn"

Mumbai · Trotz eines Sex-Verbots für Homosexuelle in Indien hat eine Mutter in Mumbai eine Kontaktanzeige für ihren schwulen Sohn aufgegeben. Das ist mutig. Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Indien ein Verbrechen.

"Suche einen 25 bis 40 Jahre alten, gut situierten, tierliebenden, vegetarischen EHEMANN für meinen SOHN", heißt es in der Annonce. Das sei wahrscheinlich die erst homosexuelle Anzeige in Indien, schreibt die Zeitung "Times of India" am Donnerstag. Diese Zeitung wie auch andere Blätter hatten es abgelehnt, die Annonce zu drucken. Nur die Boulevardzeitung "Mid-Day" veröffentlichte sie.

Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Indien ein Verbrechen. Laut einem 155 Jahre alten Gesetz, das noch von den britischen Kolonialherren stammt, wird "Geschlechtsverkehr gegen die natürliche Ordnung" mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft. Der Großteil der Inder hat konservative Einstellungen zu sexuellen Themen. Gleichgeschlechtlicher Sex und Sex vor der Ehe gelten meist als verwerflich.

Doch gerade die junge Mittelklasse Indiens öffnet sich - und spricht der suchenden Mutter Padma Iyer und ihrem Sohn Harish viel Mut zu.
"Mein Freund Harish Iyer hat eine Rockstar-Mutter", schreibt etwa ein Twitter-Nutzer. Auch die "Times of India" meint nun: "coole Mutter".
Die Regierung solle endlich dieses veraltete, repressive Gesetz loswerden, das die persönliche Freiheit einschränke.

(dpa)
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