Indonesien Tsunami-Warnung nach Erdbeben vor Sumatra aufgehoben

Potsdam · Vor der Küste Indonesiens hat sich am Mittwoch ein starkes Erdbeben ereignet. Eine Tsunami-Warnung wurde von den Behörden wieder aufgehoben. Berichte über Todesopfer bestätigten sich nicht.

 Einer US-Erdbebenwarte zufolge lag das Zentrum des Erdbeben südwestlich von Sumatra.

Einer US-Erdbebenwarte zufolge lag das Zentrum des Erdbeben südwestlich von Sumatra.

Foto: dpa, usgs jak

Nach einem schweren Erdbeben vor der Küste Sumatras haben die indonesischen Behörden eine zunächst verhängte Tsnuami-Warnung wieder aufgehoben. Auch Berichte über mehrere Todesopfer, die nach dem schweren Erdbeben kursierten, bestätigten sich vorerst nicht. Der stellvertretende Chef des indonesischen Katastrophenschutzes hatte zunächst über mehrere Tote berichtet. Später zog er diese Äußerungen zurück und sagte: "Bis jetzt gibt es keine Informationen über Tote." Such- und Rettungsarbeiten wurden allerdings durch die Dunkelheit behindert. Das Erdbeben ereignete sich um 19.49 Uhr Ortszeit vor der Küste Sumatras.

Risiko wahrscheinlich sehr gering

Zu der Stärke gab es zunächst unterschiedliche Angaben: Das Potsdamer Helmholtz-Zentrum gab die Stärke am Mittwochmittag mit 7,7 an. Die US-Erdbebenwarte US Geological Survey (USGS) hat eine Stärke von 7,9 gemessen. Japanische Seismologen maßen eine Stärke von 8,3. Das Zentrum des Bebens lag dem USGS zufolge südwestlich von Sumatra in einer Tiefe von 10 Kilometern.

Die indonesischen Behörden hatte zunächst eine Tsunami-Warnung herausgegeben, diese aber am Nachmittag wieder zurückgenommen. Die Gefahr sei vorüber, teilte die Erdbebenwarte mit. Das Erdbeben soll sich um 13.49 Uhr Mitteleuropäischer Zeit ereignet haben. In Indonesien war es 19.49 Uhr.

Das Risiko eines Tsunamis sei "wahrscheinlich sehr gering", sagte Prof. Rainer Kind vom Helmholtz-Zentrum in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Das Beben habe in diesem Fall nur zu horizontalen und nicht zu vertikalen Verschiebungen des Meeresbodens geführt. Zu vertikalen Verschiebungen komme es, wenn sich Beben näher an der Küste ereigneten.

Indonesien ist wegen seiner Lage auf dem sogenannten pazifischen Feuerring anfällig für Erdbeben. Der südostasiatische Inselstaat liegt in einer seismologisch aktiven Zone, wo es immer wieder zu Erschütterungen und Vulkanausbrüchen kommt. im Dezember 2004 hatte nach einem heftigen Beben vor Sumatra ein Tsunami Indonesien und andere Länder der Region heimgesucht. Etwa 230 000 Menschen kamen ums Leben. Damals wurde eine Stärke von 9,1 gemessen.

(kl/dpa/ap/reu)
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