Um Uran anzureichern Iran erhöht Zahl seiner Zentrifugen

Teheran/Istanbul · Der internationale Druck ist hoch, die Sanktionen verschärft. Dennoch hat der Iran die Zahl der Zentrifugen zur Urananreicherung um zehn Prozent erhöht.

2012: Iran zeigt seine Atomprojekte
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Foto: dpa, Presidential Official Website

Derzeit würden in den Atomanlagen Natans und Fordo 11.000 Stück betrieben, sagte Präsident Mahmud Ahmadinedschad laut Medienberichten vom Mittwoch. Einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Mai zufolge lag die Zahl damals bei 10.000 Zentrifugen.

In Istanbul gingen indes die Beratungen zwischen der EU und dem Iran über das Teheraner Atomprogramm zu Ende, wie die Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton ohne Angaben zu Details mitteilten. Ashtons Stellvertreterin Helga Schmid und der Vizechef des Teheraner Atomprogramms, Ali Bagheri, hätten sich auf einen "Kontakt" zwischen Ashton und dem iranischen Chefunterhändler Said Dschalili geeinigt, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna. Demnach wurde bei dem Treffen auf der Suche nach einer "gemeinsamen Basis" ein Telefongespräch vorbereitet. Ein Datum dafür wurde aber nicht mitgeteilt.

Nur Vorwand?

Mehrere westliche Regierungen verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand eines zivilen Atomprogramms heimlich an der Entwicklung einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück. In Fordo und Natans reichert der Iran Uran auf bis zu 20 Prozent an, um es als Brennstoff für seinen Forschungsreaktor in Teheran zu nutzen. Es wird befürchtet, dass der Iran dort später auch waffenfähiges Uran mit einem Anreicherungsgrad von 90 Prozent produzieren könnte.

Anfang Juli trat wegen des Atomstreits ein Ölembargo der EU in Kraft. Die USA verschärften wenig später ihre Sanktionen gegen mehr als 50 iranische Firmen und Institutionen.

(AFP)
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