Dschihadisten offenbar in Finanznot IS-Miliz soll mit Leichen getöteter Kurden handeln

Frankfurt/Main · Der Terrormiliz "Islamischer Staat" sind mehrere Einnahmequellen weggebrochen. Einem Medienbericht zufolge verkauft die Dschihadistengruppe deshalb jetzt die Leichen von getöteten kurdischen Kämpfern. für 10.000 bis 20.000 Dollar (8850 bis 17.700 Euro).

In diesen Ländern gibt es gefährliche IS-Ableger
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Foto: ap

Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Dass der IS auch illegalen Organhandel betreibe, sei hingegen unwahrscheinlich. Die Entnahme von Organen, der fachgerechte Transport und die rechtzeitige Zustellung an einen Empfänger seien ein hochkomplexer Vorgang, für den der IS kaum die medizinischen und technischen Fähigkeiten habe.

Der IS suche wegen sinkender Einnahmen aus dem Öl- und Antiquitätenschmuggel nach neuen Geldquellen, hieß es weiter. Angesichts der angespannten Finanzlage habe die Dschihadistengruppe ihren Kämpfern die Gehälter bis um zwei Drittel gekürzt. Außerdem müssten Staatsangestellte in besetzten Teilen Syriens und des Iraks, die ihre Gehälter von den beiden Staaten bezögen, zehn bis 15 Prozent ihres Einkommens an den IS abführen.

Durch die militärische Offensive der gegen den IS kämpfenden US-geführten Koalition aus westlichen und arabischen Staaten seien dem IS lukrative Einnahmequellen weggebrochen, schrieb die Zeitung. So hätten die Angriffe einen großen Teil der Infrastruktur zerstört, die bisher vom IS für den Ölschmuggel genutzt worden sei. In Verbindung mit dem gefallenen Ölpreis könne der IS derzeit nur noch zehn bis 20 Dollar pro Barrel einnehmen.

(AFP)
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