Drei Jahre nach Gesichtstransplantation Isabelle Dinoire: "Dieses Gesicht, das ist meins"

Paris (RPO). Mehr als drei Jahre ist es her, dass ein Hund das Gesicht der Französin Isabelle Dinoire entstellte. Am 30. November 2005 wurde sie operiert. Lange brauchte sie, um sich an ihr neues Aussehen zu gewöhnen. Jetzt sagt Dinoire: "Dieses Gesicht, das ist meins."

Die Frau mit dem zweiten Gesicht
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Im Fernsehsender RTL spricht Isabelle Dinoire über die Zeit der Gewöhnung. Am Anfang sei es nicht einfach gewesen, aber mittlerweile habe sie das Gefühl, etwas Hübsches anzusehen.

Noch vor einem Jahr hatte Dinoire in einem Interview gestanden, sie habe sich zwar an ihr neues Gesicht gewöhnt, werde es aber wohl nie als ihr eigenes annehmen. Heute mache sie regelmäßig Bewegungstherapie, um die Gesichtsmuskeln zu reaktivieren. Ihr neues Gesicht sei wie eine zweite Haut, "und diese Haut ist meine Haut".

Dinoire hatte im Mai 2005 durch einen Biss ihrer Hündin beide Lippen, ihre Nase und das Kinn verloren. Mit ihrem entstellten Gesicht konnte sie weder sprechen noch normal essen.

Am 30. November 2005 verpflanzten ihr Ärzte in Amiens darauf in einer Weltpremiere die fehlenden Teile, die von einer hirntoten Spenderin stammten. Mit dem Interview wollte die Französin für Organspenden werben. Gesichtstransplantationen dürften nicht länger als Tabu gesehen werden, sagte sie.

(afp)
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