Neue Grausamkeiten der Terrormiliz IS steinigt Homosexuellen und köpft Gotteslästerer

Beirut · Das barbarische Tun der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) scheint kein Ende nehmen zu wollen: Offenbar hat die Organisation erneut einen homosexuellen Mann hingerichtet.

Isis/IS - Islamischer Staat im Irak und Syrien
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Foto: dpa, sdt moa

Ein islamisches Gericht habe entschieden, dass der Beschuldigte wegen "Unzucht" vom höchsten Gebäude der Stadt heruntergeworfen und anschließend gesteinigt werden müsse, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Extremistengruppe. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge in der Region Wilajet al-Furat im syrisch-irakischen Grenzgebiet. Auf einem von den Dschihadisten verbreiteten Foto ist zu sehen, wie der Mann von einem Dach gestoßen wird. Ein anderes Bild zeigt ihn am Boden liegend.

Bereits im November hatten IS-Kämpfer in Syrien zwei junge Männer wegen angeblicher Homosexualität zu Tode gesteinigt. Die Dschihadisten kontrollieren große Gebiete im Irak und in Syrien. In den von ihnen eroberten Regionen errichteten sie ein "Kalifat" und verüben Gräueltaten an Minderheiten und Andersgläubigen. Eine von den USA geführte internationale Militärkoalition geht in beiden Ländern gegen die IS-Kämpfer vor.

Enthauptung als Strafe für Blasphemie

Außerdem soll der IS Berichten zufolge in Nordsyrien einen Mann wegen Gotteslästerung öffentlich enthauptet haben. Die Hinrichtung habe am Montag auf einem öffentlichen Platz in der Stadt Suluk stattgefunden, berichtete die oppositionelle Beobachterstelle für Menschenrechte am Dienstag.

Auch Kinder hätten zugesehen. Auf einer Islamisten-Website wurden Bilder von einem knienden Mann mit verbundenen Augen veröffentlicht, dessen Kopf auf einem Holzblock liegt. Über ihn hebt ein zweiter, maskierter Mann ein Schwert. Der Hingerichtete habe die Blasphemie gestanden, hieß es. Die Angaben konnten nicht überprüft werden.

Der IS hat Teile von Syrien und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und ein Kalifat ausgerufen. In der Region haben die Islamisten nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bereits zahlreiche Personen unter dem Vorwurf der Blasphemie, des Ehebruchs und Diebstahls gesteinigt oder enthauptet. Auch ausländische Gefangene sind so hingerichtet und Aufnahmen davon ins Internet gestellt worden. Die Enthauptungen werden von anderen radikalen Islamisten-Gruppen verurteilt. Am Montag erklärte ein ranghohes Mitglied der Al-Kaida im Jemen, das Vorgehen sei un-islamisch. Seinen Kämpfern seien Enthauptungen inzwischen untersagt worden, schrieb Nassar bin Ali al-Ansi auf Twitter.

(AFP)
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