Angriff in Frankreich Islamist aus Duisburg verletzt drei Gefängnis-Aufseher

Düsseldorf · Der in Frankreich inhaftierte deutsche Islamist Christian Ganczarski hat bei einem Angriff drei Gefängnis-Aufseher verletzt. Der Duisburger war an einem Anschlag auf der Ferieninsel Djerba beteiligt.

Nach der Attacke des deutschen Islam-Konvertiten musste einer Justiz-Mitarbeiter an der Kopfhaut genäht werden. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete nach Angaben aus Justizkreisen Vorermittlungen wegen versuchten Mordes an Amtsträgern ein.

Christian Ganczarski aus Duisburg war nach einem Anschlag auf der tunesischen Ferieninsel Djerba von einem Pariser Gericht 2009 verurteilt worden. Nach Überzeugung der Richter war er ein Mitglied des Terrornetzwerkes Al-Kaida und ein Komplize des Selbstmordattentäters. Bei dem Terroranschlag von 2002 waren 21 Menschen getötet worden, unter ihnen 14 deutsche Urlauber.

Nach Angaben der Gefängnis-Verwaltung nutzte Ganczarski bei dem Vorfall am Donnerstag eine Schere und ein Küchenmesser - beide mit abgerundeten Spitzen, wie sie im Gefängnis üblich sind. Es handele sich nicht um illegal eingeschmuggelte Gegenstände. Die Aufseher überwältigten ihn schließlich.

Ganczarski stand kurz vor Ende seiner Haftstrafe in Frankreich, die er im Gefängnis Vendin-le-Vieil in Nordfrankreich verbüßt. Er wird aber auch von den USA gesucht - nach Ende der Strafe würde sich damit die Frage stellen, ob er dorthin ausgeliefert wird. "Nach meiner Ansicht war das Ziel, ein neues Verfahren in Frankreich zu bekommen. Das vermeidet, dass er in die USA kommt", sagte der Justiz-Gewerkschafter Frédéric Charlet dem Sender France Bleu. Der Gewerkschafter Grégory Strzempek sagte der Regionalzeitung "La Voix du Nord", der Angreifer habe bei seinem Angriff "Allahu Akbar" (Arabisch für "Gott ist groß") gerufen.

(gaa)
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