Israelische Wüste Musikfans zerstören beim Feiern Hügel aus der Steinzeit

Tel Aviv · Beim alternativen "Midburn Festival" in Israels Wüste ist nach Angaben der Altertumsbehörde eine archäologische Stätte aus der Steinzeit schwer beschädigt worden.

 Musikfans beim Midburn Festival.

Musikfans beim Midburn Festival.

Foto: afp, MK/ADL

Ein geschützter Hügel mit mehr als 150.000 Jahre alten Werkzeugen aus Feuerstein sei von den Teilnehmern "zu Pulver zerstampft" worden, sagte der für den Südabschnitt der Negev-Wüste zuständige Archäologe am Donnerstag.

Auf dem Hügel in der Nähe von Nachal Boker hätten Menschen vor rund 200.000 und dann wieder vor etwa 14.000 Jahren gesiedelt, sagte Joram Chaimi. "Sie haben dort Werkzeuge hergestellt und der Hügel ist eine archäologisch geschützte Stätte", sagte er.

Die Teilnehmer des "Midburn Festival" hätten sich mit anderen Behörden, aber nicht der Altertumsbehörde abgestimmt. "Sie haben auf dem Hügel einen Tempel errichtet und ihn dann abgebrannt", sagte Chaimi.

Rund 6000 Musikfans hatten bis Sonntag fünf Tage lang in der Negev-Wüste gefeiert und sich in einer Zelt- und Caravanstadt der "radikalen Selbstentfaltung" gewidmet. Die Veranstalter sagten nach Angaben der Zeitung "Haaretz", sie hätten alle notwendigen Genehmigungen eingeholt.

(dpa)
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