Ultraorthodoxes Blatt vergisst Fuß von Ministerin Zeitung retuschiert Frauen aus Foto des israelischen Kabinetts
Jerusalem · Das offizielle Foto des neuen israelischen Kabinetts hat die ultraorthodoxen Medien im Land vor eine Herausforderung gestellt. Das offizielle Regierungsfoto zeigt 21 Minister und drei Ministerinnen, die aber laut den strikten Vorgaben der Ultraorthodoxen nicht gezeigt werden dürfen, um weltliche Gelüste der Strenggläubigen im Zaum zu halten.
Während viele Blätter das Foto daher nicht veröffentlichten, entschied sich die Zeitung "Jom Lejom" am Donnerstag, die Frauen per Bildbearbeitungsprogramm Photoshop zu entfernen. Dabei vergaßen die Verantwortlichen allerdings einen Fuß von Ministerin Gila Gamliel.
Auf der ultraorthodoxen Internetseite "Behadrey Haredim" wurden die Gesichter der drei Ministerinnen verpixelt. Das Retuschieren von Fotos ist in ultraorthodoxen Medien in Israel gängige Praxis. Die Zeitung "HaMevasser" (Der Wegbereiter) hatte im Januar auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Politikerinnen aus dem Foto der Großdemonstration gegen Terrorismus in Paris entfernt.
In den Jerusalemer Wohnvierteln der Strenggläubigen kommt es immer wieder zu Protesten und Steinwürfen, wenn auf Linienbussen Reklame mit weiblichen Abbildungen zu sehen ist. Dabei spielt keine Rolle, wie züchtig die Frauen auf den Postern gekleidet sind.