Erdstöße vor der Ostküste Kalabriens Italien: Fünf Jahre nach L'Aquila bebt erneut die Erde

Rom · Fast genau fünf Jahre nach dem schweren Beben im italienischen L'Aquila haben abermals Erdstöße Italien erschüttert. Im 650 Kilometer entfernten Gebiet in Süditalien kamen die Menschen diesmal mit dem Schrecken davon. In L'Aquila gedenken am Sonntag Tausende der Opfer von 2009.

2009: Schweres Erdbeben erschüttert Italien
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2009: Schweres Erdbeben erschüttert Italien

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Ein Erdbeben der Stärke 5,1 hat am Samstagmittag Süditalien erschüttert, aber keinerlei Schäden angerichtet. Polizei und Feuerwehren der kalabrischen Gebiete von Crotone und Catanzaro berichteten von zahlreichen besorgten Anrufen. Das Beben hatte sein Epizentrum in der Nähe von Crotone vor der Ostküste Kalabriens und war noch in Reggio di Calabria zu spüren. Momente der Panik gab es jedoch in einigen Schulen von Catanzaro und Vibo Valentia, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Dort verließen zahlreiche Schüler fluchtartig die Klassenräume und liefen auf die Straßen.

Fünf Jahre nach dem schweren Erdbeben in den italienischen Abruzzen haben in L'Aquila tausende Menschen der Opfer gedacht. Am späten Samstag zog die Bewohner mit Fackeln durch die Stadt und feierten gemeinsam einen Gottesdienst, wie italienische Medien berichteten. Um 03.32 Uhr, der Zeit des Bebens, läuteten in L'Aquila die Glocken 309 Mal für die Todesopfer. Für Sonntag waren weitere Gedenkveranstaltungen geplant.

Bei dem Erdbeben der Stärke 6,3 waren am 6. April 2009 in der Abruzzen-Stadt L'Aquila 309 Menschen ums Leben gekommen. Zehntausende Menschen verloren ihr Zuhause, der Wiederaufbau ging schleppend voran. Viele Gebäude in der historischen Altstadt sind heute noch zerstört.

Wie L'Aquilas Bürgermeister Massimo Cialente am Freitag sagte, konnten mittlerweile etwa 46.000 der insgesamt 75.000 Obdachlosen in ihre Häuser zurückkehren. Rund 19.000 weitere lebten noch immer in Notunterkünften, wo sie aber "anständig" untergebracht seien.

(AFP dpa)
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