Tagelange Suche in Japan Siebenjähriger nach Strafe durch Eltern im Wald verschwunden

Tokio · Ein siebenjähriger Junge in Japan bewirft fahrende Autos mit Steinen - und wird zur Strafe von seinen Eltern allein im Wald ausgesetzt. Seit Tagen wird er nun schon gesucht.

 130 Polizisten und Freiwillige suchen nach dem Kind.

130 Polizisten und Freiwillige suchen nach dem Kind.

Foto: hecke61 /Shutterstock.com

Der Junge wurde japanischen Medienberichten zufolge am Samstagnachmittag in einem Waldstück auf der Insel Hokkaido ausgesetzt. "Wir wollten ihn bestrafen", sagte der Vater des Jungen der Zeitung "Hokkaido Shimbun" (Montag). Fünf Minuten später seien sie an die Stelle zurückgekehrt, aber ihr Sohn sei nicht mehr da gewesen. In dem Gebiet gibt es wilde Bären.

130 Polizisten und Freiwillige setzten am Montag die Suche nach dem Kind fort. Sie weiteten nach zweitägigen vergeblichen Anstrengungen das Suchgebiet aus und setzten Spürhunde und Pferde ein. Zunächst hatte das Ehepaar den Behörden gesagt, dass der Junge beim Beerenpflücken verschwunden sei.

"Es tut mir so leid für mein Kind", sagte der Vater des Jungen dem Sender NTV. Er bedaure, dass er so vielen Menschen Umstände mache. Die japanische Öffentlichkeit reagierte entsetzt auf den Fall. "Das ist keine Bestrafung, das ist Missbrauch!", schrieb ein Nutzer im Internetdienst Twitter. Ein anderer befand: "Diese Eltern sind so dumm, dass es mir die Sprache verschlägt."

Auch viele Menschen vor Ort sorgten sich um den Jungen, der offenbar weder Essen noch Trinken bei sich hatte. Zudem fiel in der Nacht heftiger Regen in dem Gebiet. "Hier kommen nicht viele Menschen oder Autos entlang", sagte ein Sprecher der nahegelegenen Stadt Nanae. Das Gebiet werde eher von Ortskundigen als Abkürzung genutzt, nachts sei es stockdunkel. Außerdem könnten überall Bären auftauchen.

(hebu/dpa/afp)
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