Für den Katastrophenfall Japaner sollen Toilettenpapier horten

Tokio · Als Vorsorgemaßnahme für den Katastrophenfall hat die japanische Regierung ihren Bürgern empfohlen, sich einen Vorrat an Toilettenpapier anzulegen.

 Bei einem Erdbeben könnte in Japan das Klopapier knapp werden.

Bei einem Erdbeben könnte in Japan das Klopapier knapp werden.

Foto: Shutterstock/ Dundanim

Hintergrund sei, dass fast die Hälfte dieses Bedarfsguts aus der für Erdbeben besonders anfälligen Region Shizuoka komme, teilten Behörden- und Industrievertreter am Montag anlässlich des Nationalen Tags der Katastrophenvorsorge mit.

Sollte es daher in dieser Gegend zu einem schweren Erdbeben kommen, wären rund einen Monat lange Engpässe bei der Toilettenpapierversorgung die Folge.

Bei ihrem Ratschlag stützen sich die Verantwortlichen auf die Lehren aus der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom März 2011, der rund 19 000 Menschen zum Opfer fielen. Die Bürger dächten bei Hilfsgütern immer sofort an Lebensmittel und Wasser, vergäßen aber leicht Toilettenpapier, sagten Regierungsbeamte weiter.

"Nachdem ihnen das Toilettenpapier ausgeht, fangen Menschen an, ein Taschentuch zu benutzen und das könnte wertvolle funktionstüchtige Toiletten verstopfen", sagte Toshiyuki Hashimoto vom Industrieministerium.

Im Rahmen der Kampagne, bieten Hersteller eng gerolltes, einschichtiges Toilettenpapier mit einer Länge von 150 Metern an, das mehr als doppelt so lange wie eine reguläre Toilettenpapierrolle reichen soll.

Toilettenpapier wurde neun Monate nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe von Fukushima im Katastrophenschutzplan der Regierung zu einer Liste empfohlener Güter hinzugefügt, zu der auch Wasser, mobile Toiletten und ein Erste-Hilfe-Set gehören.

"Zusammen mit Lebensmitteln gehörte Toilettenpapier zu den ersten Artikeln, die während der Katastrophe von den Ladenregalen verschwanden", sagte Hashimoto.

Toilettenpapier sei "ein unverzichtbarer Teil des täglichen Lebens", sagte Satoshi Kurosaki vom japanischen Haushaltspapier-Industrieverband. Doch kämen 41 Prozent des Toilettenpapiervorrats aus dem äußerst gefährdeten Gebiet. "Also sollten wir vorbereitet sein."

(ap)
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