Bürgerkrieg im Jemen Bundesregierung will offenbar 90 Deutsche ausfliegen lassen

Berlin · Einem Medienbericht zufolge prüft die Bundesregierung, ob und wie sie 90 Deutsche aus dem Jemen ausfliegen kann.

Jemen - Ein Land am Rande des Bürgerkriegs
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Foto: dpa, ya jak

Inzwischen werde auch eine Evakuierung durch die Bundeswehr geprüft, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Diese solle aber nur eingesetzt werden, wenn die Rettung nicht auf zivilem Weg möglich sei. Unter Berufung auf Regierungskreise berichtete die "SZ", seit Beginn der Luftangriffe im Jemen Ende März meldeten sich täglich Deutsche und ihre Familienangehörigen, die sich zuvor nicht bei der bereits im Februar geschlossenen Botschaft registriert hatten.

Ihre Zahl habe zwischenzeitlich bei 150 Personen gelegen. Mehr als 50 von ihnen habe man bereits bei der Ausreise geholfen. Sie seien auf Schiffen und Flugzeugen aus Indien, Russland, China, Frankreich und Pakistan aus dem Land gebracht worden. Es gebe aus Versicherungsgründe Probleme mit dem Einsatz ziviler Charterflüge, die die von der Bundesregierung bevorzugte Variante wären, berichtete das Blatt.

Außen-Staatssekretär Markus Ederer habe am Dienstag in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ausgelotet, welche Hilfs-Optionen es gebe. Als Voraussetzung für einen Einsatz der Bundeswehr gilt die Zustimmung der jemenitischen Regierung. Im Jemen haben die vom Iran unterstützten schiitische Huthi-Milizen die Kontrolle über weite Teile des Landes übernommen. Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi ist wegen ihres Vorrückens ins benachbarte Saudi-Arabien geflohen. Das Königreich und andere sunnitische Staaten versuchen derzeit, mit Luftangriffen die Huthis zurückzudrängen.

(REU)
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