Gay-Pride Jerusalem Angreifer auf Schwulenparade kommt lebenslang in Haft

Jerusalem · Ein ultra-orthodoxer Jude muss wegen Mordes an einer Teilnehmerin einer Homosexuellenparade in Jerusalem lebenslänglich ins Gefängnis.

 Juli 2015: Der Angreifer wird abgeführt. Zuvor hatte er bei einer Schwulenparade in Jerusalem sechs Menschen niedergestochen.

Juli 2015: Der Angreifer wird abgeführt. Zuvor hatte er bei einer Schwulenparade in Jerusalem sechs Menschen niedergestochen.

Foto: ap

Der Angeklagte habe sich im Juli 2015 mit einem Messer auf die Teilnehmer der Gay-Pride-Parade gestürzt, eine 16-Jährige getötet und sieben weitere Menschen verletzt, urteilten die Richter am Sonntag. Er habe keinerlei Reue gezeigt, sei grausam und herzlos.

Der Mann hatte bereits 2005 die Jerusalemer Homosexuellenparade mit einer Stichwaffe angegriffen und mehrere Menschen verletzt. Er wurde verurteilt und kam erst kurz vor seiner tödlichen Attacke aus dem Gefängnis frei.

Jetzt bekam er zusätzlich zu seiner lebenslangen Haft noch einmal 31 Jahre Gefängnis. "Diesem gefährlichen Menschen kann es nicht länger gestattet werden, auf den Straßen Jerusalems oder anderswo herumzulaufen", hieß es im Urteil.

In Jerusalem leben viele konservative Juden, Christen und Muslime, die gleichgeschlechtliche Liebe ablehnen. Es gibt zwar Drohungen gegen öffentliche Veranstaltungen von Homosexuellen, Angriffe sind aber selten.

(ap)
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