Russland Journalist stirbt nach Misshandlung durch Polizei

Moskau (RPO). Nach schweren Misshandlungen durch die Polizei ist ein russischer Journalist am Mittwoch im Krankenhaus gestorben. Der 47-Jährige lag fast zwei Wochen lang im Koma, wie die Chefredakteurin der Wochenzeitung "Tomskaja Nedelja" mitteilte.

Ihr Mitarbeiter sei nach seiner Festnahme Anfang des Monats auf einer Polizeiwache "entsetzlich verstümmelt" worden, sagte Julia Iwanowa. Der Polizist, der ihn geschlagen hatte, wurde festgenommen und nach Behördenangaben des Amtsmissbrauchs und der Körperverletzung beschuldigt.

Der Journalist Konstantin Popow wurde der Zeitung zufolge in eine Ausnüchterungszelle gebracht, geschlagen und mit Schüssen in die Genitalien verletzt. Die Ermittlungsbehörden der sibirischen Stadt Tomsk bestätigten, dass der 47-Jährige seinen schweren Verletzungen erlag. Chefredakteurin Iwanowa sagte der Nachrichtenagentur AP, die Misshandlung habe nichts mit Popows Arbeit zu tun gehabt. Solche Übergriffe könnten in Russland heutzutage jeden treffen, sagte Iwanowa.

Seit 2000 sind in Russland 16 Journalisten getötet worden, die meisten von ihnen waren für eine kritische Berichterstattung gegenüber den Behörden bekannt.

(apd/felt)
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