Kriegsverbrecher-Prozess Karadzic muss Pflichtverteidiger akzeptieren

Amsterdam (RPO). Beim Prozess vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal muss der frühere Serben-Präsident Radovan Karadzic einen Pflichtverteidiger akzeptieren. Das UN-Gericht lehnte am Freitag einen Antrag Karadzics ab, auf jeglichen Rechtsbeistand zu verzichten.

Karadzic will sich selbst verteidigen. Dennoch bestellte das Tribunal einen Anwalt für den Fall, dass er sich weigert oder nicht in der Lage ist, vor Gericht zu erscheinen. Der 64-Jährige hat das Vorverfahren im Oktober bereits boykottiert und mehr Zeit zur Vorbereitung gefordert.

Karadzic muss sich in elf Anklagepunkten wegen Kriegsverbrechen, Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges von 1992 bis 1995 verantworten. Zu den Gräueltaten, die ihm zur Last gelegt werden, zählt das Massaker von Srebrenica, bei dem im Juli 1995 etwa 8.000 muslimische Männer und Jungen ermordet wurden. Der Prozess soll am 1. März fortgesetzt werden.

(AP/jre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort