Keine Hoffnung mehr auf Überlebende Retter bergen 13. Opfer am Mount Everest

Kathmandu · Nach dem schweren Lawinenunglück am Mount Evererst haben die Rettungskräfte am Samstag eine weitere Leiche geborgen. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf 13. Drei weitere Sherpas wurden noch vermisst.

 Die Angehörigen der Opfer dürfen sich keine Hoffnung mehr machen.

Die Angehörigen der Opfer dürfen sich keine Hoffnung mehr machen.

Foto: dpa, ns uw

Die Rettungskräfte gaben jedoch jede Hoffnung auf, noch Überlebende zu finden. Auch das Tourismusministerium in der Hauptstadt Kathmandu geht davon aus, dass die vermissten Bergführer tot sind.

Es sei "ausgeschlossen", die vermissten Männer noch lebend zu finden, sagte der Ministeriumsvertreter Dipendra Paudel. Die Vermissten seien bereits länger als 24 Stunden im Schnee eingeschlossen. Am Samstagabend setzten die Rettungskräfte die Suche wegen der Dunkelheit aus. Sie soll am Sonntag aber fortgesetzt werden.

Die nepalesische Bergführer waren am Freitagmorgen im sogenannten Popcorn-Feld verschüttet worden, das auf der Route zum tückischen Khumbu-Eisfall liegt. Die Sherpas hatten Zelte, Seile und Lebensmittel dabei, um eine Route zum Gipfel des Everest vorzubereiten - denn Ende April beginnt die Bergsteiger-Saison im Himalaya. Sieben Sherpas wurden nach Behördenangaben gerettet. Es handelte sich um das bislang schlimmste Unglück am höchsten Berg der Welt. Der Mount Everest ist 8848 Meter hoch.

Jährlich versuchen hunderte Bergsteiger aus aller Welt den strapaziösen Aufstieg zum "Dach der Welt". Seit der Erstbesteigung durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 kamen dabei bereits mehr als 300 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen waren Sherpas.

Der Unfall unterstreicht die Gefahr, der die einheimischen Bergführer ausgesetzt sind, wenn sie sich vor Saison-Beginn zur Reparatur von Leitern und zum Befestigen von Seilen auf die mächtigen Berge begeben. Um den Andrang zu bewältigen und das Risiko zu verringern, beschlossen die Behörden, die Zahl der Seile an den Gletschern unterhalb des Gipfels zu verdoppeln. An den Basislagern sorgen seit Anfang April Soldaten und Polizisten für Ruhe und Ordnung - im vergangenen Jahr hatten sich Sherpas und europäische Alpinisten eine Prügelei geliefert.

Die Alpinisten, die derzeit im Basislager ausharren, haben ihre Expeditionen bis zum Ende der Bergungsarbeiten ausgesetzt, wie der Polizeivertreter Kumar Timilsina der Nachrichtenagentur AFP sagte. Alle seien "todunglücklich", weil sie "Freunde verloren haben, mit denen sie Hand in Hand zusammengearbeitet haben".

(AFP)
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