Ukraine Drei Verletzte bei Explosion im Zentrum von Kiew

Kiew · Bei einer Explosion im Zentrum von Kiew sind am Donnerstag drei Menschen verletzt worden. Die Explosion am 26. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine sei durch ein "unbekanntes Objekt" ausgelöst worden.

Während der Feiern zum ukrainischen Unabhängigkeitstag sind in Kiew drei Menschen durch eine Explosion verletzt worden. Die Polizei geht nach Angaben vom Donnerstag von einem kriminellen Hintergrund aus. In der ukrainischen Hauptstadt hielt sich zu diesem Zeitpunkt US-Verteidigungsminister Jim Mattis auf.

Die Explosion ereignete sich nach Polizeiangaben in der Nähe des Regierungssitzes und des Präsidentenpalastes, wo Staatschef Petro Poroschenko Pentagonchef Mattis empfangen hatte. Zum Zeitpunkt der Detonation hielt sich Mattis nach Angaben der Behörden im Verteidigungsministerium auf, das in einem anderen Stadtviertel liegt.

Drei Verletzte wurden nach einer neuen Bilanz der Polizei in Krankenhäuser eingeliefert. Zunächst war von zwei Verletzten die Rede gewesen. Als mögliches Motiv für die Explosion nannte eine Sprecherin der Sicherheitskräfte "Rowdytum". Damit wird in der Ukraine allgemein eine Störung der öffentlichen Ordnung bezeichnet.

Auf Fernsehaufnahmen ist zu sehen, dass eine Frau am Ort des Geschehens in der Nähe des Regierungsgebäudes auf der Erde liegt. Ein Augenzeuge sagte dem Sender, der Sprengsatz sei anscheinend aus einen vorbeifahrenden Auto geworfen worden. Laut Medienberichten fand die Explosion während der Unabhänigkeitsfeierlichkeiten statt. Kurz davor habe in Kiew eine Militärparade stattgefunden, bei der auch Nato-Soldaten durch den Stadtkern marschierten und Staatschef Petro Poroschenko zugegen war.

Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko sagte Mattis der Regierung in Kiew weiterhin militärische Unterstützung im Kampf gegen die prorussischen Rebellen im Osten des Landes zu. Mattis gab an, Washington habe kürzlich der Lieferung militärischer Ausrüstung im Wert von 175 Millionen Dollar (148 Millionen Euro) zugestimmt. Ob die USA der ukrainischen Armee auch tödliche Waffen liefern werde, werde noch geprüft. Kiew wünscht sich seit einigen Jahren mehr Waffenlieferungen, insbesondere Panzerabwehrraketen.

Mattis bekräftigte außerdem, die Sanktionen gegen Russland würden aufrecht erhalten. Russland warf er vor, Grenzen mit Gewalt "neu ziehen" zu wollen. Der Westen und Kiew werfen Moskau die Annexion der Halbinsel Krim sowie die Unterstützung prorussischer Rebellen im Osten der Ukraine vor. In der Ostukraine kämpfen die Rebellen seit April 2014 gegen ukrainische Regierungssoldaten. Dabei wurden in den vergangenen drei Jahren mehr als 10.000 Menschen getötet.

(veke)
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