„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
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„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen

150 chinesische Bergleute eingeschlossen Kohlebergwerk von Wassermassen überflutet

Peking (RPO). Nach der Überflutung eines Kohlebergwerks im Norden Chinas haben Einsatzkräfte verzweifelt um die Rettung von mehr als 150 eingeschlossenen Bergleuten gekämpft. Mit Rohren und Pumpen versuchten sie am Montag, die Mine Wangjialing in der Provinz Shanxi trockenzulegen. In das noch nicht offiziell in Betrieb genommene Bergwerk waren am Sonntag Wassermassen eingedrungen, 108 der 261 Arbeiter unter Tage konnten sich retten.

"Wir tun alles, was wir können, um sie zu retten", sagte ein Rettungshelfer mit rußverschmiertem Gesicht der Nachrichtenagentur AFP über die Vermissten. Weil die Suche nach den 153 Grubenarbeitern die ganze Nacht fortgesetzt worden sei, seien die Einsatzkräfte aber mittlerweile sehr müde. Sollten die eingeschlossenen Bergleute nicht gerettet werden, wäre es das schlimmste Grubenunglück in China seit mehr als vier Jahren.

Rohre und Pumpen wurden zum Unglücksort gebracht, um die überschwemmten Bergwerkschächte wieder trocken zu legen. Da das Bergwerk, das dem staatlichen Unternehmen Huajin Coking Coal gehört, noch nicht fertiggestellt gewesen sei, gebe es zu wenige Entwässerungsvorrichtungen, sagte der leitende Ingenieur der Arbeitsschutzbehörde, Liu Dezheng, dem staatlichen Fernsehen. Offiziell sollte das Bergwerk erst im Oktober eröffnet werden.

Präsident Hu Jintao und Regierungschef Wen Jiabao wiesen die Behörden an, alles für die Rettung der Eingeschlossenen zu tun. Vizeregierungschef Zhang Dejiang machte sich vor Ort ein Bild von den Rettungsarbeiten, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

261 Menschen insgesamt unter Tage

Nach Behördenangaben hatten 261 Bergleute unter Tage gearbeitet, als die Wassermassen in die Grube strömten. "Das Wasser kam wie eine Welle, ich hatte solche Angst, dass ich nicht weglaufen konnte", sagte der Arbeiter Fan Leisheng dem staatlichen Sender CCTV. Glücklicherweise habe er in einem Durchgang Schutz gefunden. Insgesamt 108 Bergleute konnten sich retten. Bei den meisten Vermissten handelte es sich nach Auskunft eines Retters um Wanderarbeiter.

Laut CCTV drangen in das Bergwerk zwischen 130.000 und 140.000 Kubikmeter Wasser ein, das entspricht 52 großen Schwimmhallenbecken. Den Wasserstand zu senken nehme anderthalb Tage in Anspruch, die vollständige Trockenlegung der Grube würde drei Tage dauern. Immerhin stieg der Wasserstand laut Xinhua am Montag nicht mehr an.

Ersten Ermittlungen zufolge kamen die Wassermassen aus einem benachbarten stillgelegten Bergwerk. Das überflutete Bergwerk erstreckt sich über 180 Quadratkilometer. Dort sollten jährlich sechs Millionen Tonnen Kohle gefördert werden. Die Nutzung war laut Xinhua von den Provinzbehörden genehmigt worden.

China deckt mehr als zwei Drittel seines Energiebedarfs durch Kohle. Die Kohlebergwerke in der Volksrepublik gelten als die gefährlichsten der Welt. Vor allem kleinere Zechen halten sich aus Kostengründen häufig nicht an die Sicherheitsvorschriften. Im vergangenen Jahr starben in chinesischen Kohlebergwerken mehr als 2600 Menschen. Bei einer Explosion in einem Bergwerk in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang starben im November 2009 allein 108 Grubenarbeiter. Vier Jahre zuvor waren bei der Explosion in einer Grube in der selben Provinz 171 Menschen ums Leben gekommen.

(AFP/awei)
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