Untersuchungsbericht in Kolumbien Treibstoffmangel war verantwortlich für LaMia-Absturz

Bogotá · Nach dem Flugzeugabsturz in Kolumbien hat eine Untersuchung von Sachverständigen die Vermutung bestätigt, dass die Maschine wegen Treibstoffmangels verunglückte.

 Die Trümmerteile an der Absturzstelle in Kolumbien (Archivfoto).

Die Trümmerteile an der Absturzstelle in Kolumbien (Archivfoto).

Foto: dpa

Der Treibstoffvorrat sei für den Flug "weder angemessen noch ausreichend" gewesen, sagte der Direktor der kolumbianischen Luftfahrtbehörde, Freddy Bonilla, am Montag in Bogotá. Den Piloten sei dies bewusst gewesen, fügte er hinzu. Nach den Aufzeichnungen der Flugschreiber habe der Kopilot wiederholt den Piloten über die Treibstoffknappheit gewarnt, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Luftfahrtbehörde Aerocivil. Erst zwei Minuten vor dem Absturz hatte der Pilot die Notlage der Flugkontrolle von Medellín gemeldet.

Die vierstrahlige Charter-Maschine flog ohne Treibstoff auf einer Höhe von unter 9000 Fuß gegen den Hang des Cerro Gordo, der vor der Landung mit mindestens 10.000 Fuß überflogen werden muss.

Zudem habe das Zwischenergebnis der Untersuchung ergeben, dass die Maschine der Fluggesellschaft LaMia um rund 500 Kilo überladen gewesen sei, sagte Bonilla. Dies habe aber keine "entscheidende" Rolle bei dem Absturz gespielt, bei dem 71 Menschen starben — unter ihnen fast die gesamte Mannschaft des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense.

Der Bericht der kolumbianischen Luftfahrtbehörde bemängelt die Flugzulassung vonseiten der bolivianischen Luftfahrtbehörde, die außerdem nicht die von dem Untersuchungsteam angeforderten Informationen bereitgestellt habe.

(das/AFP/AP)
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