Europaweite Interpol-Fahndung Krebskranker Junge Ashya vermutlich in Spanien

Ein vermutlich von seinen streng religiösen Eltern aus einem Krankenhaus in Großbritannien verschleppter tumorkranker Junge Ashya könnte nach Angaben der britischen Polizei inzwischen in Spanien sein.

 Der kleine Ashya muss dringend behandelt werden.

Der kleine Ashya muss dringend behandelt werden.

Foto: ap

Es lägen Hinweise darauf vor, dass die Eltern mit dem möglicherweise in Lebensgefahr schwebenden Fünfjährigen und seinen sechs Geschwistern von Frankreich aus in die Region von Marbella gefahren seien, erklärte die Polizei am Samstag. Für das Kind sei es weiterhin "lebenswichtig", dass die Familie gefunden werde.

Nach der Familie, die in einem grauen Hyundai mit dem Kennzeichen KP60HWK unterwegs sein soll, läuft eine weltweite Fahndung über Interpol. Die Eltern hatten den Jungen im Krankenhaus von Southampton abgeholt und durften ihn auch vorübergehend vom Gelände mitnehmen. Allerdings wurden die Ärzte unruhig, als ihr Patient nicht mehr zurückkam. Am Freitag wurde dann bekannt, dass sich die Familie in Frankreich aufhielt.

Der unter einem Hirntumor leidende Junge namens Ashya ist auf einen Rollstuhl angewiesen, kann nicht sprechen und wird künstlich ernährt. Das batteriegetriebene Hilfssystem kann nach Klinikangaben nur von geschultem Personal bedient werden. Die Polizei befürchtet, dass Ashyas Familie keine Ersatzbatterien hat und dem Jungen auch nicht angemessen zu helfen weiß.

Die Eltern gehören den Zeugen Jehovas an, die gegen Bluttransfusionen sind. Die Glaubensgemeinschaft wies jedoch darauf hin, dass sie dennoch für "die bestmögliche medizinische Behandlung" eintrete.

(DEU)
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