Lawine in Italien Retter finden acht Überlebende in Unglückshotel

Rom/Farindola · Es klingt wie ein Wunder: In dem von einer Schneelawine verschütteten Hotel im Erdbebengebiet in Italien sind nach Medienberichten Überlebende gefunden worden.

Rigopiano: Retter dringen in verschüttetes Hotel vor
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Foto: ap, DRN

Die Einsatzkräfte im verschütteten Hotel im italienischen Erdbebengebiet haben zwei weitere Überlebende ausgemacht. Acht Menschen lebten, berichteten die Nachrichtenagentur Ansa und der öffentlich-rechtliche Sender Rai unter Berufung auf die Carabinieri am Freitag. Einige von ihnen seien bereits aus den Trümmern befreit worden und auf dem Weg ins Krankenhaus.

Der erste Kontakt sei kurz nach 11 Uhr am Freitag zustande gekommen. Die Retter hatten bereits gesagt, dass Überlebende theoretisch in diesen sehr schwierigen Wetterbedingungen überleben könnten, wenn sich irgendwo in dem Hotel "Luftsäcke" gebildet hätten.

Die Rettungskräfte hatten in der Nacht zum Freitag unvermindert nach Überlebenden der Katastrophe gesucht. Zunächst hatte von Dutzenden Gästen und Mitarbeitern noch jedes Lebenszeichen gefehlt. Mindestens zwei Menschen hatten sich im Freien aufgehalten, als die Lawine über das Hotel hineinbrach, und so überlebt. Nach Medienberichten wurden am Donnerstag vier Leichen gefunden, der Zivilschutz bestätigte zwei Tote.

Die Bergungsmannschaften sehen sich am Freitag mit mehreren Schwierigkeiten konfrontiert: Die einzige Straße zu dem Hotel ist wegen des Schnees nur schwer passierbar, das von den Schneemassen getroffene Gebäude ist einsturzgefährdet und es besteht die Gefahr, mit den Räumarbeiten eine neue Lawine auszulösen.

Sprecher des Einsatzes teilten mit, über Nacht sei eine breitere Spur in die eingeschneite Straße geräumt worden, so dass im Laufe des Tages schwerere Fahrzeuge das Hotel erreichen sollten, um die Arbeiten zu unterstützen.

"Mit jeder Stunde sinken die Hoffnungen, Lebende zu finden"

"Mit jeder Stunde sinken die Hoffnungen, noch jemanden lebend zu finden", sagte der Bürgermeister des Ortes, Ilario Lacchetta, laut Nachrichtenagentur Ansa. Auch für die Retter ist es ein Einsatz, der ihnen alles abverlangt. "Hier sind Personen, die am Rande des Möglichen arbeiten", sagte Curcio. Rund 135 Mann waren am Donnerstag bei Minustemperaturen an dem Hotel im Einsatz. Die Lawinenwarnstufe stand bei vier von fünf. In den Abruzzen hatte es seit Tagen geschneit, der Schnee lag teils meterhoch.

Augenzeugen sprachen von apokalyptischen Szenen. Die Gäste hatten offenbar nach den vier schweren Erdbeben am Mittwoch in der Eingangshalle des Hotels auf ihre Abfahrt gewartet. In dem Schneechaos verzögerte sich aber wohl die Ankunft des Räumfahrzeugs. Ein Bekannter eines Überlebenden hatte zudem erzählt, er habe einen Notruf abgesetzt, aber niemand habe ihm geglaubt.

Eine gewaltige Lawine hatte am Mittwoch das Vier-Sterne-Hotel Rigopiano nach einer schweren Erdbebenserie unter sich begraben. Die Wucht der Schneemassen riss einige Teile des Gebäudes mit. Nach Angaben des Hoteldirektors waren bis zu 35 Menschen in dem Gebäude in 1200 Metern Höhe. Auch mehrere Kinder wurden vermisst.

(felt/dpa/ap)
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