Leck in Öl-Pipeline 2,4 Millionen Chinesen ohne Trinkwasser

Peking · Ein Leck in einer Ölpipeline hat in China das Trinkwasser von 2,4 Millionen Menschen verunreinigt. Die giftige chemische Substanz Benzol sei in überhöhter Dosierung im Wasser gemessen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag.

 Hamsterkäufe in Lanzhou: in der Region ist das Trinkwasser verseucht.

Hamsterkäufe in Lanzhou: in der Region ist das Trinkwasser verseucht.

Foto: ap

Ein Leck in der Ölpipeline eines staatlichen Ölkonzerns hat das Trinkwasser von 2,4 Millionen Menschen im Norden von China verseucht. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag. Zunächst seien am Donnerstag etwa 118 Mikrogramm Benzol pro Liter im Trinkwasser der Stadt Lanzhou entdeckt worden.

Bis Freitag stieg der Wert auf 200 Mikrogramm, das 20-fache des in China gültigen Grenzwerts. Verantwortlich sei ein Leck in einer Rohöl-Pipeline einer Tochtergesellschaft des Konzerns China National Petrolem Corp, schrieb Xinhua.

Berichte über das verseuchte Trinkwasser lösten Panik in der Bevölkerung aus. In Supermärkten war Wasser am Freitag rasch ausverkauft, die Feuerwehr brachte bis spät in die Nacht Notrationen in die Stadt. Die Stadtverwaltung wies die Menschen an, bis Samstagmittag (Ortszeit) kein Leitungswasser zu trinken. Bei Messungen später am Samstag seien nur noch Spuren von Benzol in zwei Bezirken entdeckt worden, hieß es.

Benzol wird als Lösungsmittel etwa bei der Herstellung von Plastik verwendet. Es ist krebserregend. Lanzhou ist bekannt für seine chemische Industrie und damit einhergehende Umweltverschmutzung.

(dpa)
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